RheinEnergie AG

Geschäftsbericht

Entwicklung von Beteiligungen
und Konzessionen

Regionalstrategie der RheinEnergie

Der Fokus der RheinEnergie liegt auf dem vernetzten Handeln mit Beteiligungs- und Partnerunternehmen in der Region und den kommunalen Mitgesellschaftern dieser Unternehmen. Kooperationen mit kommunalen Partnerunternehmen erstrecken sich auf die gesamte energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette: Von der Erzeugung über den Vertrieb bis zur Abrechnung in der EDV sowie dem Contracting findet eine intensive Zusammenarbeit statt. Außerdem erhalten Partnerunternehmen Zugang zu Zukunftsthemen wie Smart Metering, Elektromobilität und umweltfreundlichen Erzeugungsanlagen. Grundgedanke der Kooperation ist die Bündelung kommunaler Interessen mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit; räumliche Nähe ist dabei ein wichtiger Faktor.

Konzessionen und kommunale Kooperationen

Den Unternehmen der RheinEnergie-Gruppe ist es in 2013 gelungen, wichtige Konzessionen zu sichern und neu zu gewinnen. Die AggerEnergie GmbH besitzt neue Konzessionen für Strom und Gas.
Die Gasversorgungsgesellschaft mbH Rhein-Erft sicherte sich Konzessionen für Gas in einigen Kölner Stadtteilen sowie für Gas in Frechen. Die Bergische Licht-, Kraft- und Wasserwerke (BELKAW) GmbH erhielt eine neue Konzession für Strom. In Lohmar hat die noch junge Stadtwerke Lohmar GmbH & Co. KG Strom- und Gaskonzessionen neu hinzugewonnen.

Nach Gewinnung einer neuen Konzession stellt die Netzübernahme stets einen wesentlichen Baustein dar, um erfolgreich an der Wertschöpfung zu partizipieren. Im Berichtsjahr hat die AggerEnergie GmbH dazu das Stromnetz Marienheide er­worben, die Gasversorgungsgesellschaft mbH Rhein-Erft das Gasnetz der Frechener Stadtteile Grefrath und Habbelrath. Die Käufe traten jeweils zum 1. Januar 2014 in Kraft. Im Rahmen mehrerer Verfahren zur Partnersuche prüft und entwickelt die RheinEnergie auch Kooperationsansätze für Kommunen, die nach dem Auslaufen von Konzessionen als Partner beteiligt bleiben wollen. Dabei sind gegebenenfalls die Rheinische NETZGesellschaft mbH und die RheinEnergie Trading GmbH eingebunden.

Im Auswahlverfahren der Stadt Bornheim bei der Suche nach einem strategischen Partner für den Strombereich hatte die RheinEnergie ein verbindliches Angebot abgegeben. Der Rat der Stadt Bornheim entschied sich, den neuen Stromkonzessionsvertrag für das Gebiet der Stadt Bornheim in Umsetzung des von der RheinEnergie angebotenen Kooperationsmodells mit der Stromnetz Bornheim GmbH & Co. KG abzuschließen. Anfang 2014 erfolgte die Unterzeichnung eines Konsortialvertrages für die Zusammenarbeit in der gemeinsamen Netzeigentumsgesellschaft Stromnetz Bornheim GmbH & Co. KG, an der die Stadt Bornheim 51 % und die RheinEnergie 49 % hält. Anschließend wurde der Stromkonzessionsvertrag zwischen der Stadt Bornheim und der Stromnetz Bornheim GmbH & Co. KG unterzeichnet. Die erste Aufgabe der neuen Gesellschaft wird es sein, das Stromnetz in Bornheim vom Altkonzessionär zu erwerben.

Die Stadt Bergisch Gladbach hat Anfang 2013 ein Verfahren zum Wiedereinstieg in die Energie- und Wasserversorgung auf dem Stadtgebiet eingeleitet. Neben der Suche nach einem strategischen Partner für die zwischenzeitlich gegründete Stadtwerke Bergisch Gladbach GmbH verhandelt die Stadt Bergisch Gladbach bilateral mit der RheinEnergie über einen Beteiligungserwerb an der BELKAW GmbH. Die RheinEnergie hat ein verbindliches Angebot zur Veräußerung von 49,9 % der Geschäftsanteile an der BELKAW GmbH an die Bädergesellschaft der Stadt Bergisch Gladbach mbH abgegeben. Darüber hinaus wurde eine auf Partnerschaft und Gleichberechtigung basierende gemeinschaftliche Führung der BELKAW GmbH durch die Stadt Bergisch Gladbach und die RheinEnergie angeboten. Die politische Diskussion über die Annahme des Angebotes oder über alternative Wege dauert derzeit an. Eine Entscheidung der Stadt Bergisch Gladbach ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erfolgt.

RheinEnergie HKW Rostock GmbH

Am 1. Februar 2011 hat die RheinEnergie HKW Rostock GmbH (RERo) 49,62 % des (Bruchteils-)Eigentums am Steinkohlenheizkraftwerk Rostock erworben. Das Kraftwerk wurde 1994 in Betrieb genommen und gehört immer noch zu den modernsten in Betrieb befindlichen Steinkohlenkraftwerken Deutschlands. Nach erfolgreicher Durchführung des Retrofits an der Niederdruckdampfturbine im Geschäftsjahr 2013 im Rahmen einer Großrevision konnte die elektrische Blockleistung von bisher 508 MW netto auf nunmehr ca. 513 MW netto (RERo-Anteil: 255 MW netto) sowie der Wirkungsgrad von bisher rund 42,6 % auf rund 43 % noch weiter gesteigert werden. Die Vermarktung des bezogenen Stroms führt die RheinEnergie Trading GmbH dienstleistend für die RERo durch. Die Stromproduktion im Jahr 2013 entspricht fast 5.900 Volllastbetriebsstunden (Vorjahr nahezu 7.000). Aufgrund der in 2013 gegebenen Kohle- und niedrigen CO2-Preisen konnte das Kraftwerk im Zeitraum außerhalb der Großrevision gut am Markt eingesetzt werden.

RheinEnergie Solar GmbH

In der 2012 gegründeten RheinEnergie Solar GmbH, einem Tochterunternehmen der RheinEnergie AG, sind sämtliche Fotovoltaik-Aktivitäten des Unternehmens gebündelt. Im Rahmen einer sogenannten Klimapartnerschaft können sich Kunden durch ein „Bürgerdarlehen“ an der Finanzierung regionaler Fotovoltaik-Projekte der RheinEnergie Solar beteiligen.

Insgesamt umfasst das Portfolio der RheinEnergie Solar GmbH nun 14 Fotovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 6,3 MWp.

RheinEnergie Windkraft GmbH

Die gesamten Windkraftanlagen der RheinEnergie-Gruppe haben eine installierte Leistung von 100 MW. In 2013 speiste unser Windpark-Portfolio rund 141 GWh Strom ins Netz ein. Dies entspricht dem jährlichen Strombedarf von rund 36.000 Haushalten und spart – gegenüber Strom aus fossilen Energieträgern – 62.500 Tonnen CO2 ein.

Im Berichtsjahr haben sechs RheinEnergie-Beteiligungen zusammen 38,7 % der Anteile an einem RheinEnergie-Windpark nordöstlich von Berlin erworben. Es handelt sich um einen seit 2004/05 in Betrieb befindlichen Windpark mit einer Gesamtleis­tung von 27 MW. Diese 18 Windkraftanlagen können bei entsprechendem Windaufkommen einen durchschnittlichen Jahresstromertrag von insgesamt rund 46.000 MWh generieren, was dem jährlichen Strombedarf von etwa 15.000 Haushalten entspricht und jährlich rund 23.000 Tonnen CO2 einspart.

AS 3 Beteiligungs GmbH

Die RheinEnergie hat in 2009 49 % der Anteile an der AS 3 Beteiligungs GmbH (AS 3) erworben. Die weiteren 51 % hält die RWE Innogy GmbH, Essen. Die AS 3 hat sich in 2010 zu 25,1 % an dem spanischen Solarthermie-Projekt Andasol 3 beteiligt. Weitere Beteiligte an dem Projekt sind die Stadtwerke München GmbH, München, sowie die Andasol Fonds GmbH & Co. KG, Erlangen, und die Ferranda GmbH, Essen. Das Jahr 2013 war für das Projekt Andasol 3 durch zwei negative Effekte wesentlich gekennzeichnet. Unter anderem aufgrund eines gravierenden Turbinenschadens stand das Kraftwerk annähernd ein halbes Jahr still. Zudem nahm der spanische Gesetzgeber, der bereits Ende 2012 massiv in die Einspeisevergütung für Bestandsanlagen eingegriffen hatte, weitere gravierende Änderungen im Vergütungsregime für erneuerbare Energien vor. Die Einspeisevergütung wurde abgeschafft. Stattdessen sind die Anlagenbetreiber nunmehr gehalten, den erzeugten Strom zu vermarkten und erhalten eine zusätzliche Kapazitätsvergütung, deren nähere Ausgestaltung durch noch zu erlassende Rechtsverordnungen präzisiert werden soll. Die Vorbereitungen einer gemeinsamen Schiedsklage von Investoren des Projektes Andasol 3 gegen das Königreich Spanien wurden weiter vorangetrieben, der Anspruch wurde dem Grunde nach beim Königreich Spanien förmlich geltend gemacht.

RheinEnergie Express GmbH

Die RheinEnergie Express GmbH bietet außerhalb des Kerngebietes der RheinEnergie und deren Beteiligungen nahezu deutschlandweit Strom- und Erdgasprodukte an. Zum Jahresende 2013 belieferte die RheinEnergie Express GmbH rund 60.000 Haushalts- und Gewerbekunden.

Stadtwerke­beteiligungen

Die RheinEnergie ist mit unterschiedlichen Beteiligungsquoten an verschiedenen regionalen Stadtwerken beteiligt, die sich im Geschäftsjahr 2013 insgesamt zufriedenstellend entwickelt haben. Ausgenommen hiervon sind Auswirkungen aus der Beteiligung dieser Gesellschaften an Erzeugungseinheiten, die zu einer entsprechenden Risikovorsorge und Einbußen in den Beteiligungserträgen geführt haben.

RheinWerke GmbH

Gemeinsam mit der Stadtwerke Düsseldorf AG hat die RheinEnergie im Berichts­jahr die RheinWerke GmbH gegründet. Beide Partner halten jeweils 50 % an der Gesellschaft. Zweck dieser Kooperation ist es, gemeinsam attraktive regionale Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, der Nah- und Fernwärmeversorgung sowie der Infrastruktur zur Elektromobilität zu identifizieren und umzusetzen. Auch diese Kooperation steht unter dem Gedanken nachhaltigen Handelns.

rhenag Rheinische Energie AG

Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung des Eigengeschäfts der rhenag Rheinische Energie AG erfolgte bei der RheinEnergie eine Zuschreibung auf die Beteiligung.

MVV

Die Ergebnisentwicklung der MVV Gruppe stellt sich für die RheinEnergie unverändert unbefriedigend dar. Nennenswerte Kooperationen mit der MVV Gruppe sind ebenfalls nicht zu verzeichnen. Diese Tatsachen und die aus der Perspektive der RheinEnergie für die MVV Gruppe prognostizierte zukünftige Entwicklung haben im Rahmen einer durchgeführten Gesamtabwägung zu einer weiteren Abwertung der von uns gehaltenen Anteile geführt.