RheinEnergie AG

Geschäftsbericht

Energiemarkt

Ölmarkt

2013 war geprägt von Konflikten im Nahen Osten und einem wiederkehrenden Konjunkturoptimismus. Nach einem Jahreshöchstwert der europäischen Rohölsorte Brent im Februar von rund 119 US-Dollar/Barrel fiel der Wert Ende April auf ein Jahrestief von rund 98 US-Dollar/Barrel. Meldungen über die Kooperations­bereitschaft des Irans im Atomstreit und Vorbereitungen eines Abkommens mit den USA wirkten marktentspannend. In der zweiten Jahreshälfte schwankte der Ölpreis stark, blieb aber in einem Preisband zwischen 106 und 116 US-Dollar/Barrel.

Importkohle

Der Weltmarktpreis für Kohle setzte seinen langfristigen Abwärtstrend aufgrund des generellen Überangebots fort. Der durchschnittliche Kraftwerkssteinkohlepreis fiel im Laufe des Jahres 2013 von rund 93 € pro Tonne Steinkohleeinheit (€/t SKE) im Vorjahr auf unter 80 €/t SKE. Chinas Kohleimporte stagnierten 2013 aufgrund des starken einheimischen Kohleangebots erstmals, während die USA, Australien und Russland ihre Exportmengen steigerten.

Erdgasmarkt

Kühle Temperaturen bis ins späte Frühjahr, ausbleibende Flüssiggaslieferungen, Ausfälle bei der Gasförderung und eine weit über der saisonalen Norm liegende Nachfrage ließen die europäischen Gaspreise zu Jahresbeginn deutlich ansteigen. Nachdem zunächst noch Sorge wegen stark entleerter Speicher herrschte, entspannte sich die Situation im Verlauf des Jahres. Ausschlaggebend waren ein steigendes Angebot an Flüssiggas und eine sinkende Nachfrage nach Kraftwerksgas. Dennoch blieben die Preise auf hohem Niveau, da die erratische Angebotssituation in der Nordseegasförderregion zu erhöhten Risikoprämien führte. Der Ölmarkt hatte so gut wie keinen Einfluss mehr auf die Terminnotierungen beim Gas. Vielmehr war der Terminmarkt stark von Ereignissen am Spotmarkt geprägt. Er blieb im Jahresverlauf in einem stabilen Preiskorridor von 26 bis 28 €/MWh.

Emissionsmarkt

Die Diskussion um das „Backloading“, die zeitweilige Rückstellung von 900 Millionen Zertifikaten am europäischen Emissionsmarkt, bestimmte auch die Preisentwicklung auf dem Markt für CO2-Zertifikate. Zum Jahresanfang sorgten Verzögerungen und Uneinigkeit in der europäischen Politik zunächst für ein Absinken der Preise auf unter 4 €/t CO2. Seinen absoluten Tiefstwert von 2,88 €/t CO2 erreichte der Preis im April, als das Europäische Parlament überraschend einen Gesetzesentwurf ablehnte. Mit der erfolgreichen zweiten Abstimmung im Juni stabilisierte sich der Preis wieder, doch ohne eine Entscheidung der Mitgliedsländer – allen voran Deutschland – blieb der Entwurf zunächst weiter liegen. Nach der endgültigen Einigung im Dezember stand der Zertifikate-Preis zum Jahresende nahe 5 €/t CO2.

Strommarkt

Von wenigen kurzfristigen Unterbrechungen abgesehen, entwickelte sich der Strompreis zunächst im Einklang mit den Kohle- und Emissionspreisen abwärts bis zu einem Allzeittief von 36,25 €/MWh Grundlastpreis. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte wurde diese Bewegung dann dank optimistischer Nachrichten zur deutschen Konjunktur und wegen der Entscheidung der Politik gestoppt, in den europäischen Emissionsmarkt einzugreifen. Der Terminpreis bewegte sich daraufhin in Richtung der 40 €/MWh-Marke, konnte diese aber nicht mehr erreichen. Der letzte an der Europäischen Strombörse EEX in Leipzig notierte Abrechnungspreis für den Front­jahreskontrakt Grundlast belief sich 2013 auf 37,30 €/MWh.