Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Geschäftsbericht

Prognosebericht

Konjunkturelle Entwicklung

Nach zwei schwächeren Jahren wird für das Jahr 2014 ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,8 bis 1,9 % erwartet. Diese Erwartung gründet sich auf der ungetrübten Konsumfreude im Inland, die vor allem durch die niedrigen Zinsen, die Lage auf dem Arbeitsmarkt, die weiterhin moderaten Inflationserwartungen und die guten Einkommensperspektiven privater Haushalte aufgrund der Tarifabschlüsse begünstigt wird. Vor diesem Hintergrund wird die konjunkturelle Expansion voraussichtlich aus der Binnenwirtschaft getragen. Aber auch das weltwirtschaftliche Umfeld bessert sich und damit wird voraussichtlich die Nachfrage aus dem Ausland wieder anspringen. Im Zuge steigender Export­erwartungen und günstiger Finanzierungsbedingungen werden auch allmählich zunehmende Investitionen in Ausrüstungen prognostiziert.

Die gute konjunkturelle Lage wirkt sich auch positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Aufgrund der Produktionsausweitung wird die Zahl der Erwerbstätigen ansteigen und die Arbeitslosenquote leicht zurückgehen.

ÖPNV-Nachfrage

Für das Jahr 2014 wird damit gerechnet, dass sich im ÖPNV der beständige Zuwachs der letzten Jahre weiter fortsetzt. Die Planung der KVB geht von einem im Wesentlichen auf Neukunden gestützten leichten Anstieg der Fahrgastzahlen um 0,5 % aus.

Unternehmens­entwicklung

Das Geschäftsjahr 2013 hat die KVB mit einem Unternehmensergebnis vor Verlustübernahme durch die SWK von -86,9 Mio. € beendet; geplant waren -89,3 Mio. €. Die positive Abweichung von 2,4 Mio. € ist darauf zurückzuführen, dass die betrieblichen Erträge um 3,4 Mio. € höher waren als geplant, während die betrieblichen Aufwendungen nur um 1,0 Mio. € über dem Planwert lagen. Der Aufwanddeckungsgrad verbesserte sich deshalb gegenüber dem Plan um 0,7 Prozentpunkte auf 76,7 %.

Maßgeblich für die höheren Erträge waren vor allem die Bestandsveränderungen und aktivierten Eigenleistungen, die wegen des hohen Eigenfertigungsanteils um 3,7 Mio. € über dem Plan lagen. Demgegenüber fielen die Umsatzerlöse geringfügig unterplanmäßig (-0,4 Mio. €) aus. Die Zahl der Fahrgäste lag im Jahr 2013 bei 276,6 Mio.; das sind 2,2 Mio. bzw. 0,8 % weniger als geplant.
Die Abweichung ist auf die niedrigeren Quoten von schwerbehinderten Fahrgästen und Fahrgästen ohne gültigen Fahrausweis zurückzuführen. Dagegen sind die Fahrgastzahlen im entgeltlichen Linienverkehr vor allem wegen der höheren Nachfrage nach Zeitfahrausweisen im Vergleich zum Plan um 5,8 Mio. bzw. 2,3 % gestiegen. Dies schlägt sich auch in den Fahrgelderlösen inklusive der Erlöse aus erhöhtem Beförderungsentgelt nieder; sie lagen um 2,1 Mio. € bzw. 0,9 % über dem Plan. Durch den geringeren Abgeltungssatz für die Beförderung Schwerbehinderter (Plan 5,0 %, Ist 3,79 %) wird diese positive Entwicklung aber nahezu neutralisiert. Insgesamt weichen die Verkehrserlöse nur geringfügig (+0,1 %) von der Planung ab.

Bei den betrieblichen Aufwendungen wirkte sich positiv aus, dass die Zahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigen Mitarbeiter/-innen geringer ausfiel als geplant. Hierdurch konnten aber die nicht geplanten Aufwendungen für die Dotierung von Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten und Drohverluste nicht vollständig ausgeglichen werden.

Für das Geschäftsjahr 2014 plant die KVB unter Berücksichtigung der Erhöhung der VRS-Ticketpreise zum 1. Januar 2014 und der erwarteten Kostensteigerungen für 2014 ein Unternehmensergebnis von -93,7 Mio. € und einen Aufwanddeckungsgrad von 76,0 %. Wie bereits im September des Jahres 2012 von VRS-Beirat und VRS-Zweckverband beschlossen, wurden die Ticketpreise zum Jahresbeginn 2014 zum Ausgleich der hohen Kostenbelastung aus steigenden Lohn-, Material- und Energiekosten durchschnittlich um 3,6 % erhöht. Es werden deshalb für das Geschäftsjahr 2014 Umsatzerlöse von 247,4 Mio. € erwartet. Davon machen die Verkehrserlöse 234,2 Mio. € aus.

Investitionen

Der Investitionsplan für das Geschäftsjahr 2014 schließt mit Ausgaben für Betriebsinvestitionen in Höhe von 163,3 Mio. € ab. Die geplanten Investitionen betreffen insbesondere die Infrastruktur und die Beschaffung von Fahrzeugen. Es handelt sich zum Großteil um die Fortführung bereits begonnener mehrjähriger Maßnahmen. Einzige neu initiierte Maßnahme ist die Einführung des BOS-Funk (BOS = Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben).

Schwerpunkt der Investitionen der KVB, die ganz überwiegend der Bindung und Hinzugewinnung von Fahrgästen dienen, wird auch in den kommenden Jahren die Fertigstellung der Nord-Süd Stadtbahn zur besseren Anbindung des Kölner Südens und zur Entlastung der Betriebsengpässe in den Innenstadttunneln sein. Von den für 2014 eingeplanten Betriebsinvestitionen betreffen allein 71,5 Mio. € (43,8 %) dieses Projekt. Nach der Teilinbetriebnahme des nördlichen Streckenabschnittes der Nord-Süd Stadtbahn bis zur Haltestelle „Heumarkt“ Ende 2013 steht nun die vorzeitige Teilinbetriebnahme des südlichen Streckenabschnitts von der Haltestelle „Severinstraße“ bis nach Rodenkirchen im Vordergrund.

Von den anderen für 2014 vorgesehenen Betriebsinvestitionen entfallen 44,5 Mio. € auf den übrigen Strecken- und Haltestellenausbau sowie 19,8 Mio. € auf Stadtbahnwagen und Omnibusse; ferner 27,5 Mio. € auf die übrigen Investitionen.

Finanzierung

Da die Investitionen voraussichtlich nur zu 25,6 % aus eigenen Mitteln finanziert werden können – einschließlich einer Eigenkapitalzuführung von 7,1 Mio. € –, kommt den zufließenden Investitionszuschüssen mit 28,0 % eine besondere Bedeutung zu. Die verbleibenden geplanten Investitionsausgaben einschließlich der kurzzeitigen Vorfinanzierung von Zuschüssen werden durch Fremdmittel gedeckt.