Stadtwerke Köln GmbH

Geschäftsbericht

Prognosebericht

Der Lagebericht und die weiteren Bestandteile dieses Konzernabschlusses enthalten Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Konzerngesellschaften beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die auf Basis aller zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung zur Verfügung stehenden Informationen getroffen werden. Eine verlässliche Prognose lässt sich aus heutiger Sicht aufgrund von Ungewissheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen, regulatorischen, technischen und wettbewerbsbezogenen Entwicklungen jedoch nicht abgeben.

Gesamtwirt­schaftliche Rahmenbedingungen

Die Bundesregierung erwartet in ihrer Jahresprojektion für 2014 eine positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Für 2014 rechnet sie mit einem auf die Binnenwirtschaft gestützten Wirtschaftswachstum von 1,8 %. Diese Erwartung begründet sich auf der ungetrübten Konsumfreude im Inland, die vor allem durch die niedrigen Zinsen, die Lage auf dem Arbeitsmarkt, die weiterhin moderaten Inflationserwartungen und die guten Einkommensperspektiven privater Haushalte aufgrund der Tarifabschlüsse begünstigt wird. 

Die gute konjunkturelle Lage wirkt sich auch positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Die Erwerbstätigkeit steuert auf einen weiteren Beschäftigungsrekord zu. Im Jahr 2014 dürfte sie um 240.000 Personen auf 42,1 Mio. steigen. Die Arbeitslosenquote soll auf 6,8 % im Jahr 2014 leicht fallen. Die Bruttolöhne und -gehälter sollen gegenüber dem Vorjahr aufgrund der günstigen Wachstums- und Gewinnaussichten der Unternehmen um 2,7 % steigen. Für das Jahr 2014 rechnet die Bundesregierung mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1,5 %.

Energie und Wasser

Energiepolitische Rahmenbedingungen

Auf europäischer Ebene wird im Jahr 2014 voraussichtlich eine neue Richtlinie über die Konzessionsvergabe in Kraft treten. Zudem sollten die Trilog-Verhandlungen zur Novellierung der Finanzmarktrichtlinie (MiFID II) abgeschlossen werden. Die im Juli 2014 erwarteten Leitlinien der Kommission zu Energie- und Umweltbeihilfen werden unter anderem Vorgaben für eine binnenmarktkonforme Ausgestaltung nationaler Erneuerbare-Energien-Fördersysteme und Kapazitätsmärkte enthalten. Auf die zukünftige Ausrichtung der europäischen Energiepolitik können sich die im Mai 2014 stattfindenden Wahlen zum Europäischen Parlament und die damit einhergehende Neubesetzung der Europäischen Kommission auswirken.

Auf nationaler Ebene sind 2014 Gesetzesvorhaben zur Ausgestaltung der Erneuerbare-Energien-Förderung und zur Rolle fossiler Erzeugungsanlagen im zukünftigen Energiemarktdesign geplant. Zu erwarten sind eine stärkere Markt- und Systemintegration der erneuerbaren Energien und Regelungen zur Eindämmung der Folgekosten aus der Energiewende. Mit Blick auf die Situation fossiler Erzeugungsanlagen will die Bundesregierung das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-G) überprüfen. Geplant sind daraufhin auch erste Umsetzungsschritte zur Einführung eines Kapazitätsmarktes. Außerdem ist für Mitte 2014 ein „Verordnungspaket intelligente Netze“ angekündigt, das den Aufbau einer intelligenten Mess- und Netzinfrastruktur beschleunigen soll. Im Rahmen der Anreizregulierung startete am 1. Januar 2014 die 2. Regulierungsperiode Strom.

Ausblick zur Geschäftsentwicklung

Eine der wesentlichen Grundlagen für die Geschäftstätigkeit eines Energieversorgers sind Konzessionen. In den kommenden Jahren steht eine Vielzahl von Entscheidungen über Konzessionsvergaben in der Region an. Nachdem bei der Gewinnung von neuen Konzessionen im Rahmen von Kooperationsmodellen mit Kommunen in der rheinischen Region in den letzten Jahren wichtige Erfolge erzielt worden sind, haben sich die RheinEnergie und ihre energiewirtschaftlichen Beteiligungen das Ziel gesetzt, die bestehenden Konzessionen zu erhalten und im regionalen Umfeld bei entsprechender strategischer und wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit auch neue Konzessionen zu gewinnen.

Zur Sicherung und Weiterentwicklung der Wettbewerbsfähigkeit, aber auch als ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung der Energiewende wird die RheinEnergie den Bau des neuen Gas- und Dampfturbinenheizkraftwerks GuD Niehl 3 weiter vorantreiben. Dieses GuD-Kraftwerk ist als KWK-Anlage konzipiert. Sie wird eine elektrische Leistung von 450 MW aufweisen und eine maximale Fernwärmeleistung von 265 MW auskoppeln können. GuD Niehl 3 sichert auf Jahrzehnte hinaus eine nachhaltige Stromlieferung und die Fernwärmeversorgung einer ganzen Stadt. Zur Finanzierung des Kraftwerks haben die Aktionäre GEW Köln AG und RWE Deutschland AG bereits 2012 eine Stärkung der Eigenkapitalbasis beschlossen. In diesem Zusammenhang erfolgen Zuzahlungen in den Jahren 2013 und 2014.

Ein wichtiger Bestandteil der strategischen Weiterentwicklung ist auch die Intensivierung der Zusammenarbeit der RheinEnergie mit anderen Energieversorgungsunternehmen. Maßgebender Treiber dieser Kooperationen ist primär der wirtschaftliche Nutzen für die beteiligten Partner. Geografisch wird unverändert die Region im Vordergrund des Interesses stehen.

Öffentlicher Personen­nahverkehr

Der in den letzten Jahren kontinuierliche Fahrgastzuwachs im ÖPNV wird sich aller Voraussicht nach auch im Jahr 2014 weiter fortsetzen. Demzufolge geht auch die Planung der KVB von einem leichten Anstieg der Fahrgastzahlen aus, der im Wesentlichen auf der Hinzugewinnung neuer Kunden beruht. Wie bereits im September des Jahres 2012 von VRS-Beirat und VRS-Zweckverband beschlossen, wurden die Ticketpreise zum Jahresbeginn 2014 zum Ausgleich der hohen Kostenbelastung aus steigenden Lohn-, Material- und Energiekosten durchschnittlich um 3,6 % erhöht. Im Bereich der Verkehrserlöse bedeutet dieses ein Umsatzwachstum zwischen 2 und 3 % gegenüber 2013.

Die KVB wird ihr mehrjähriges Investitionsprogramm plangemäß fortsetzen. Die Investitionen betreffen insbesondere die Infrastruktur und die Beschaffung von Fahrzeugen und dienen in erster Linie der Bindung und Hinzugewinnung von Fahrgästen. Schwerpunkt der Investitionen wird auch in den kommenden Jahren die Fertigstellung der Nord-Süd Stadtbahn zur besseren Anbindung des Kölner Südens und zur Entlastung der Betriebsengpässe in den Tunneln der Innenstadt sein. Nach der Teil-Inbetriebnahme des nördlichen Streckenabschnittes der Nord-Süd Stadtbahn bis zur Haltestelle Heumarkt Ende 2013 steht nun die vorzeitige Teilinbetriebnahme des südlichen Streckenabschnitts von der Haltestelle Severinstraße bis nach Rodenkirchen im Vordergrund.

Hafenumschlag und Güterverkehr

Die HGK profitiert weiterhin von der meist langfristigen Vermietung von Grundstücken an Gewerbetreibende, die die trimodale Infrastruktur der Häfen für den eigenen Güterumschlag nutzen.

Die Investitionen in das Güterterminal im Kölner Norden werden 2014 fortgesetzt. Es ist geplant, im ersten Halbjahr 2014 den Betrieb des Güterterminals im Kölner Norden auszuschreiben und dem besten Bieter in Gänze zu überlassen. Die HGK beabsichtigt weiterhin den Ausbau des Hafens Godorf.

HTAG erwartet für 2014 keine wesentliche Änderung der Umsatz- und Ertragslage. 

Die Kooperation von NDH und HGK über die gemeinsame Beteiligung RheinCargo ermöglicht die effizientere Nutzung der Umschlagflächen in den Häfen und eine Ausweitung des Angebots von Eisenbahnverkehrsleistungen. Mit einem regionalen Flächenmanagement, einer internationalen Bahnanbindung und verkehrsträgerübergreifendem logistischem Know-how wird die RheinCargo die Entwicklung als erfolgreicher und marktaktiver Anbieter von Umschlag- und Transportleistungen im Jahr 2014 fortsetzen.

Auf Basis dieser Voraussetzungen plant die HGK für das Jahr einen stabilen Geschäftsverlauf mit Erträgen auf dem Niveau des Berichtsjahres.

Telekommunikation

Die flächendeckende Versorgung mit breitbandigem Internet kommt in Deutschland nur stockend voran. Trotzdem steigen die im Netz transportierten Datenmengen und damit die von Geschäftskunden und Haushalten nachgefragten Anbindungskapazitäten weiter stetig. Daher wird NetCologne im Rahmen der Multi-Access-Strategie die Flächendeckung des Glasfasernetzes im Stadtgebiet Köln weiter ergänzen, zusätzliche kompakte Wohnanlagen der Wohnungswirtschaft über hybride Glasfaser- und Koaxialnetze (HFC) erschließen sowie die FTTC-Abdeckung im Umland insbesondere unter Berücksichtigung der Vectoring-Technologie weiter erhöhen. Die neu geschaffenen Netzkapazitäten werden gleichermaßen für die Versorgung von Privatkunden und Geschäftskunden sowie für den Wholesalemarkt im Sinne des Open Access vermarktet. 

Darüber hinaus plant NetCologne, das eigene Dienstleistungsportfolio im Mobilfunk durch die Intensivierung der Kooperationen mit Mobilfunkbetreibern deutlich zu erweitern. Zusätzlich zu schaffende Rechenzentrums-Kapazitäten werden der steigenden Nachfrage nach Cloud-Diensten gerecht werden. Im Rahmen der Top-Level-Domain-Aktivitäten wird NetCologne seine Produktpalette für Web-Hosting-Pakete und Domain-Produkte umfassend aktualisieren, um die Stellung als wichtiger Anbieter für diese Services auf dem regionalen Markt weiter zu stärken.

Abfallentsorgung und -verwertung

Um auch in Zukunft nachhaltig positive Ergebnisse erwirtschaften zu können, gilt es für die AWB, das in den letzten Jahren erreichte Wirtschaftlichkeitsniveau zu festigen und konsequent auszubauen. Außerdem muss sich das Unternehmen weiterhin intensiv damit beschäftigen, seine Marktposition kontinuierlich zu stärken. Daher wird die AWB auch zukünftig in Service- und Qualitätssteigerung investieren.

Aufgrund der Marktentwicklung bleibt es für die AVG schwierig, die Anlagen auf Basis der kalkulierten Mengen und Preise auszulasten. Zur Unterstützung der unternehmerischen Ziele wird die GVG daher ihre Akquisitionsbemühungen weiter verstärken. Der intensive Erfahrungsaustausch mit anderen Anlagenbetreibern im Regierungsbezirk Köln, in NRW sowie bundesweit wird fortgesetzt. Um im Bereich Bioabfälle neben der stofflichen auch eine energetische Verwertung zu ermöglichen, plant die AVG, ihr Leistungsspektrum durch den Bau einer Vergärungsanlage zu erweitern. Für 2014 plant die AVG die Umfirmierung ihrer Tochtergesellschaften, um auch nach außen hin zu dokumentieren, dass im Interesse der Kunden alle Entsorgungsdienstleistungen unter dem gemeinsamen Dach der AVG Köln angeboten werden.

Konzern

Die Gesellschaften des Stadtwerke Köln Konzerns planen für 2014 konsolidierte Umsatzerlöse, die mit insgesamt rund 5 Mrd. € leicht über denen des Geschäftsjahres 2013 liegen werden. Die Investitionsplanung sieht für 2014 eine deutliche Steigerung gegenüber dem Berichtsjahr vor, die insbesondere auf eine verstärkte Investitionstätigkeit im Geschäftsfeld Energie und Wasser zurückzuführen ist. Die Investitionen werden über Eigenmittel (im Wesentlichen sind dies der operative Cashflow und Kapitalzuführungen aus dem SWK-Ergebnis), Zuschüsse und die Aufnahme langfristiger Darlehen finanziert. Der Jahresüberschuss im Konzern wird sich gegenüber 2013 – trotz rückläufiger Ergebnisbeiträge aus dem operativen Geschäft der Konzerngesellschaften – verbessern, da Sondereffekte wie die im Berichtsjahr vorgenommene Abschreibung des Beteiligungsansatzes der MVV 2014 nicht geplant sind. Wir gehen davon aus, dass der Jahresüberschuss im Konzern zwischen 85 und 100 Mio. € betragen wird.

Holding

Die SWK GmbH plant für 2014 einen Jahresüberschuss von rund 62 Mio. €, das ist ein Rückgang gegenüber 2013 von knapp 10 Mio. €. Der Ergebnisrückgang ist im Wesentlichen durch die steigenden Defizite bei der KVB sowie rückläufige Beteiligungsergebnisse der AWB und AVG begründet. Aus dem Jahresüberschuss sollen rund 2 Mio. € den Gewinnrücklagen zugeführt und 60 Mio. € im Folgejahr an den Gesellschafter Stadt Köln ausgeschüttet werden.

Köln, den 30. April 2014

Die Geschäftsführung

Dr. Steinkamp

Fenske

Leonhardt