Stadtwerke Köln GmbH

Geschäftsbericht

Geschäftsverlauf, wirtschaftliche Lage und Ertragslage

Gesamtwirt­schaftliche Rahmenbedingungen

Das gesamtwirtschaftliche Wachstum in Deutschland hat sich 2013 weiter abgeschwächt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg das Bruttoinlandsprodukt 2013 nur noch um 0,4 %; 2012 hatte der Zuwachs noch 0,7 % betragen. Die weltwirtschaftliche Entwicklung insgesamt, aber speziell auch die anhaltende Rezession in Teilen Europas hat maßgeblich zu dem geringeren Wachstum beigetragen. Einen positiven Einfluss verzeichneten dagegen der private Konsum, der preisbereinigt um 0,9 % (Vorjahr 0,8 %) anstieg, sowie die Staatsausgaben, die um 1,1 % zunahmen (Vorjahr 1,0 %). Der private Konsum wurde durch eine moderate Inflationsrate sowie eine stabile Beschäftigungslage unterstützt. Der Verbraucherpreisindex stieg nur um 1,5 % nach 2,0 % im Vorjahr. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte 2013 mit 41,8 Mio. das siebte Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Allerdings schwächte sich der Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 0,6 % deutlich ab. Die Arbeitslosenquote blieb mit 6,9 % leicht über dem Vorjahreswert (6,8 %). Der Anstieg der Staatsausgaben ging einher mit einem relativ geringen Finanzierungsdefizit (1,7 Mrd. €) von Bund, Ländern und Gemeinden.

Energie und Wasser

Primärenergieverbrauch

Der Energieverbrauch in Deutschland lag im Jahr 2013 um rund 2,5 % über dem Niveau des Vorjahres. Den stärksten Einfluss auf die Entwicklung hatte die kühle Witterung im ersten Halbjahr. Ohne diesen Temperatureffekt wäre der Energieverbrauch nur um etwa 1 % gestiegen. Nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurden insgesamt 13.908 Petajoule (PJ) oder 474,5 Mio. t Steinkohleeinheiten (t SKE) an Energie verbraucht. Durch die kalte Witterung in der ersten Jahreshälfte stieg im Energiemix insbesondere der Erdgaseinsatz zur Wärmeerzeugung deutlich an. Der Erdgasverbrauch erhöhte sich um 6,4 %. Trotz rückläufiger Nachfrage der Stahlindustrie nach Koks und Kohle erhöhte sich der Anteil der Steinkohle am Energieverbrauch leicht auf 12,8 %. Diese Entwicklung ist vor allem auf den um fast 7 % höheren Einsatz der Steinkohle für die Strom- und Wärmeversorgung zurückzuführen. Der Verbrauch von Braunkohle und Kernenergie war rückläufig. Weiterhin auf dem Vormarsch sind erneuerbare Energien, deren Anteil am Gesamtverbrauch sich gegenüber dem Vorjahreswert leicht erhöht hat.

Energiepolitische Entwicklungen auf europäischer Ebene

Die energiepolitischen Entwicklungen auf europäischer Ebene wurden im Wesentlichen von den im Jahr 2011 angestoßenen Gesetzgebungsverfahren zur Konzessionsvergabe und zur Finanzmarkt­regulierung bestimmt. Außerdem hat die Europäische Kommission aus ihrer Sicht konkretisiert, wie die Mitgliedsstaaten künftig Fördersysteme für erneuerbare Energien ausgestalten sollten und wie auch konventionelle Erzeugungskapazitäten kosteneffizient erhalten bleiben können.

Ende Juni 2013 endeten die Verhandlungen zwischen der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat über eine neue Richtlinie zur Konzessionsvergabe. Unter anderem wurde vereinbart, dass die Wasserversorgung vorerst nicht dem Anwendungsbereich der Richtlinie unterliegt. Dadurch folgt die Vergabe von Konzessionen in diesem Bereich weiterhin den Grundsätzen von Transparenz und Diskriminierungsfreiheit. Die Ausnahme steht aber unter Vorbehalt. Alle drei Jahre wird überprüft, ob sie negative Auswirkungen auf den europäischen Binnenmarkt verursacht. 

Die im August 2012 in Kraft getretene europäische Marktinfrastruktur-Verordnung EMIR (European Market Infrastructure Regulation) bündelt eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Markttransparenz, zur Eindämmung von systemischen Risiken und zum Schutz vor Marktmissbrauch im Zusammenhang mit Derivatetransaktionen. Im Jahr 2013 wurden die Bestimmungen zu EMIR durch technische Durchführungsverordnungen und das deutsche EMIR-Ausführungsgesetz konkretisiert. Das Clearing von OTC-Derivaten (bei Überschreitung eines Schwellenwertes) und die Risikominderungstechniken sind in Kraft getreten und werden 2014 durch die Meldepflichten von Derivategeschäften flankiert.

Energiepolitische Entwicklungen auf nationaler Ebene

Auf nationaler Ebene bestimmten energiewendebedingte Anpassungen des gesetzlichen Ordnungsrahmens die Debatten des Jahres 2013. Diskussionen entstanden unter anderem über die Frage, wie ein künftiger Kapazitätsmarkt auszugestalten ist, wie sich die erneuerbaren Energien besser in den Markt und die bestehenden Energiesysteme integrieren lassen und wie sich die Kosten der Energiewende senken lassen. Die Themen sind teilweise bereits in konkrete Gesetzgebungsvorhaben der im September neu gewählten Bundesregierung eingeflossen.

Die bislang vollständige Befreiung der stromintensiven Industrie von der Zahlung von Netzentgelten wurde aufgehoben, nachdem die Europäische Kommission und auch das Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) die bisherige Regelung beanstandet hatten. Künftig wird das Netzentgelt nach Benutzungsstunden gestaffelt reduziert und so stärker berücksichtigt, dass konstante Großverbraucher einen Beitrag zur Netzstabilisierung leisten. Die Änderungen treten rückwirkend zum 1. Januar 2012 in Kraft. 

Die neue Reservekraftwerksverordnung („Verordnung zur Regelung des Verfahrens der Beschaffung einer Netzreserve sowie zur Regelung des Umgangs mit geplanten Stilllegungen von Energieerzeugungsanlagen zur Gewährleistung der Sicherheit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems“), die am 27. Juni 2013 in Kraft trat, soll ein sicheres und zuverlässiges Elektrizitätsversorgungssystem gewährleisten. Dazu dient unter anderem ein neues Verfahren zur Beschaffung einer Netzreserve aus bestehenden Anlagen. In begründeten Ausnahmefällen soll die Reserve auch aus neu zu errichtenden Anlagen stammen. Zudem definiert die Verordnung neue Bestimmungen zum Umgang mit geplanten Stilllegungen von Energieerzeugungsanlagen. Eine entsprechende Umlage wird ab 2014 über einen Aufschlag auf die Netzentgelte refinanziert.

Für die Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) lässt die Bundesregierung derzeit einen KWK-G-Monitoring-Bericht erstellen. Damit soll eine Grundlage zur Bewertung der derzeitigen Förderung und Weiterentwicklung geschaffen werden. Der Bericht wird für 2014, eine Gesetzesnovelle für 2015 erwartet.

Am 27. Juli 2013 ist das Gesetz zur Beschleunigung des Netzausbaus in Deutschland (Bundesbedarfsplangesetz (BBPIG)) in Kraft getreten. Es setzt den Netzausbauplan Strom um und regelt, welche Netzausbauvorhaben auf Übertragungsnetzebene als prioritär gelten, um die Energiewende zu realisieren und damit Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.

Am 24. Januar 2013 ist das Klimaschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (KlimaschutzG) in Kraft getreten. Darin werden mehrheitlich kommunal beherrschte Unternehmen verpflichtet, bis zum Sommer 2016 Klimaschutzkonzepte zu erstellen, die unter anderem eine aktuelle Klimabilanz enthalten und aufzeigen, wie die Unternehmen in Zukunft Treibhausgasemissionen einsparen werden. Die Einsparvorgaben werden im Landesklimaschutzplan festgeschrieben, der bis voraussichtlich Mitte 2014 erarbeitet wird.

Energiemarkt

Nach einem Jahreshöchstwert der europäischen Rohölsorte Brent im Februar von rund 119 US-Dollar/Barrel fiel der Wert Ende April auf ein Jahrestief von rund 98 US-Dollar/Barrel. Meldungen über die Kooperationsbereitschaft des Iran im Atomstreit und Vorbereitungen eines Abkommens mit den USA wirkten marktentspannend. In der zweiten Jahreshälfte schwankte der Ölpreis stark, blieb aber in einem Preisband zwischen 106 und 116 US-Dollar/Barrel. Preisbeeinflussend wirkten die Konflikte im Nahen Osten und der zunehmende Konjunkturoptimismus.

Der Weltmarktpreis für Kohle setzte seinen langfristigen Abwärtstrend aufgrund des generellen Überangebots fort. Der durchschnittliche Kraftwerkssteinkohlepreis fiel im Laufe des Jahres 2013 von rund 93 € pro Tonne Steinkohleeinheit (€/t SKE) im Vorjahr auf unter 80 €/t SKE.

Kühle Temperaturen bis ins späte Frühjahr, ausbleibende Flüssiggaslieferungen, Ausfälle bei der Gasförderung und eine weit über der saisonalen Norm liegende Nachfrage ließen die europäischen Gaspreise zu Jahresbeginn deutlich ansteigen. Im Verlauf des Jahres entspannte sich die Situation insgesamt, dennoch blieben die Preise auf hohem Niveau. 

Von wenigen kurzfristigen Unterbrechungen abgesehen, entwickelte sich der Strompreis zunächst im Einklang mit den Kohle- und Emissionspreisen abwärts bis zu einem Allzeittief von 36,25 €/MWh Grundlastpreis. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte wurde diese Bewegung dann wegen optimistischer Nachrichten zur deutschen Konjunktur und aufgrund der Entscheidung der Politik, in den europäischen Emissionsmarkt einzugreifen, gestoppt.

Strom- und Erdgasbeschaffung

Die RheinEnergie Trading GmbH fungiert im Konzern als zentraler Marktzugang für Energie und als Dienstleisterin für energienahe Produkte. Aufgabe der Gesellschaft ist der Einkauf von und der Handel mit Energie und energienahen Produkten.

Für die Bewirtschaftung ihres Stromportfolios hat sie die im Jahr 2013 abgesetzten Mengen am Großhandelsmarkt beschafft und die Stromproduktion der eigenen Kraftwerke vermarktet, insgesamt über 12 Terawattstunden. Die Beschaffung und Vermarktung erstreckt sich aus Gründen der Risikominimierung über einen Horizont von mehreren Jahren.

Im Rahmen einer strukturierten Erdgasbeschaffung wurden die Möglichkeiten des Wettbewerbs auf dem Großhandelsmarkt erneut ausgeschöpft. Eine weitere Optimierung entsteht durch die Diversifikation auf unterschiedliche Produkte und Standardverträge.

Strom- und Wärmeerzeugung

Die elektrische Netzeinspeisung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) lag bei 2.159 Gigawattstunden (GWh) und damit 32 % niedriger als im Vorjahr. Die geförderte KWK-Strommenge der beiden zugelassenen KWK-Anlagen betrug 7,6 %. Die Fernwärmeabgabe der KWK-Anlagen und -Heizwerke stieg witterungsbedingt gegenüber dem Vorjahr deutlich um 6,5 % auf 1.561 GWh. Der Anteil der in KWK erzeugten Fernwärme betrug über 79 % (Vorjahr 89,1 %). 

Seit 2009 hat die RheinEnergie ihr Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien erheblich verstärkt. Durch Ankäufe hat die RheinEnergie das Erzeugungs-Portfolio von nahezu 0 MW im ersten Schritt auf rund 100 MW gesteigert, hiervon entfallen 90 MW auf die RheinEnergie und 10 MW auf Beteiligungsgesellschaften der RheinEnergie. Damit gehört das Portfolio zu einem der großen Windkraft-Portfolios im Besitz deutscher Energieversorger. Im Geschäftsjahr 2013 konnte auch die Fotovoltaik weiter ausgebaut werden.

Wettbewerb, Absatz und Preise

Der auf dem Energiemarkt bestehende Wettbewerb nimmt an Schärfe weiter zu. Die steigende Wechselbereitschaft der Kunden, die durch preisaggressives Auftreten der Wettbewerber gefördert wird, stellt die RheinEnergie und ihre Tochtergesellschaften laufend vor neue Herausforderungen. Durch wettbewerbsfähige Produkte und umfangreiche Aktivitäten zur Bindung und Rückgewinnung von Kunden ließen sich die Kundenverluste bislang auf einem Niveau unterhalb des Bundesdurchschnitts halten.

Der Stromabsatz der RheinEnergie an Privat- und Gewerbekunden lag 2013 um 1,3 % unter dem Absatz des Vorjahres. Ursachen sind neben dem starken Wettbewerb das bewusstere Verbraucherverhalten und Effizienzsteigerungen. Im Geschäft mit Sonderkunden konnte der Absatz durch massive Akquisitionsmaßnahmen im Geschäfts- und Industriekundensegment gegen den Trend um 8,2 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.

Der Erdgasabsatz der RheinEnergie stieg gegenüber dem Vorjahr um 7,3 %. Neben der gegenüber dem Jahr 2012 etwas niedrigeren Durchschnittstemperatur fielen die wettbewerbsbedingten Vertragsverluste moderat aus. Hieran hatte insbesondere der Absatz an große Sonderkunden mit temperaturabhängigem Verbrauchsverhalten (zum Beispiel Unternehmen der Wohnungswirtschaft) einen großen Anteil. 

Die RheinEnergie konnte den Verkauf von Fernwärme gegenüber dem Vorjahr um 6,3 % steigern. Neben kälteren Temperaturen in der Heizperiode wirkte sich auch der Zubau neuer Anschlüsse positiv aus.

Das Produkt Nahwärme- und Energiedienstleistung wird von der RheinEnergie aktiv vermarktet. Angebote zu Ingenieurdienstleistungen für Industrie- und Gewerbeimmobilien, insbesondere zu Energieeinsparmöglichkeiten, stoßen auf großes Interesse bei den Kunden.

Neue Produkte und Dienstleistungen

Ein sogenanntes „Fahrstrom-Paket“, das Ökostrom für den Haushalt und den Elektrowagen liefert, können Käufer des neuen Ford Focus Electric deutschlandweit bei der RheinEnergie buchen. Die Nutzer können zudem bis Ende 2015 kostenlos an den TankE-Ladesäulen der RheinEnergie in Köln und Umgebung ihre Batterien aufladen.

Privatkunden können sich seit 2013 mit mindestens 500 € an einer „RheinEnergie-Klimapartnerschaft“ beteiligen und so in den Ausbau von Fotovoltaikanlagen investieren. Das Geld fließt als Darlehen mit zehn Jahren Laufzeit und 3 % Zinsen an die RheinEnergie Solar GmbH, die die Mittel gezielt zum Ausbau der Solarstrom-Anlagen in Köln und in der Region einsetzt. 

Unter dem Motto „Effizientes Sanieren von Altbauten, für die Umwelt und unsere Kunden“ lief im gesamten Jahr 2013 eine Kooperation zwischen der Sparkasse KölnBonn, der SWB Energie und Wasser (Stadtwerke Bonn) und der RheinEnergie. Kunden erhalten dort Beratungsdienstleistungen rund um die Sanierung ihrer Häuser. Die Kooperation wird auch 2014 fortgesetzt.

Wasserwirtschaft und -absatz

Die Quelle für das Kölner Trinkwasser ist das große unterirdische Wasserreservoir der Kölner Bucht. In acht Wasserwerken links und rechts des Rheins fördert die RheinEnergie in Brunnengalerien Grundwasser, teils mit Uferfiltrat gemischt. Für die Städte Frechen und Pulheim bezieht die RheinEnergie Trinkwasser aus den Anlagen von Dritten. Der Absatz betrug im Berichtsjahr 81,8 Mio. m3 (-0,3 %).

Netzwirtschaft

Die Rheinische NETZGesellschaft mbH (RNG) betreibt die Strom- und Erdgasnetze für die in den SWKKonzern einbezogenen Energieversorgungsunternehmen. Des Weiteren ist sie über einen sogenannten Netzverfügungsvertrag für die Sparten Wasser und Fernwärme als Dienstleisterin für einzelne Konzerngesellschaften tätig.

Nach Einführung der Anreizregulierungsverordnung stand im Jahr 2012 eine weitere Kostenprüfung für die Sparte Strom an, und zwar auf Basis des Jahres 2011. Aus diesem Vergleich ermittelt die Bundesnetzagentur (BNetzA) die Kostenbasis für die Erlösobergrenzen der zweiten Anreizregulierungsperiode 2014–18. Mit einem Bescheid wird im ersten Halbjahr 2014 gerechnet. Zeitverzögert und ebenfalls im ersten Halbjahr 2014 wird mit einem Bescheid für die Erlösobergrenzen der zweiten Regulierungsperiode in der Sparte Gas (2013–17) gerechnet.

Im Jahr 2013 hat sich der Trend zu zunehmender Komplexität und wachsender Regulierungsdichte fortgesetzt. Im Gasbereich wurden Mehr-/Mindermengen-Abrechnungen für die Vorjahre durchgeführt und Vorgaben aufgrund neuer Kooperationsvereinbarungen umgesetzt, unter anderem mit geänderten Berechnungsverfahren der internen Bestellung. Mittel- und langfristig läuft unter anderem ein Projekt zur Umstellung der Gasqualität von niederkalorischem L-Gas auf hochkalorisches H-Gas. In der Sparte Strom lagen Arbeitsschwerpunkte auf der Umsetzung des Festlegungsverfahrens zum Pooling, der Abwicklung von Lieferanteninsolvenzen, der Umsetzung der Systemstabilitätsverordnung sowie weiterer Anpassungen im Bereich des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

Beteiligungen und Konzessionen

Die Kooperationen mit kommunalen Partnerunternehmen im energiewirtschaftlichen Bereich sind ein wichtiger strategischer Faktor im SWK-Konzern und erstrecken sich auf die gesamte Wertschöpfungskette. Außerdem erhalten die Partnerunternehmen Zugang zu Zukunftsthemen wie Smart-Metering, Elektromobilität und umweltfreundliche Erzeugungsanlagen. Grundgedanken der Kooperation sind die Bündelung kommunaler Interessen und nachhaltiges Handeln. Dabei ist die räumliche Nähe ein wichtiger Faktor.

Im Jahr 2013 wurden wichtige Konzessionen gesichert und neu hinzugewonnen. Die AggerEnergie GmbH hat neue Strom- und Gaskonzessionsverträge mit den Städten Bergneustadt und Wiehl sowie einen Gaskonzessionsvertrag mit der Gemeinde Marienheide, jeweils ab dem 1. Januar 2015, abgeschlossen. Die Gasversorgungsgesellschaft mbH Rhein-Erft sicherte sich Konzessionen für Gas in einigen Kölner Stadtteilen sowie in Frechen. Die Bergische Licht-, Kraft- und Wasserwerke (BELKAW) GmbH erwarb eine Konzession für Strom. In Lohmar hat die noch junge Stadtwerke Lohmar GmbH & Co. KG Strom- und Gaskonzessionen neu hinzugewonnen.

Im Anschluss an den Erhalt der Konzession stellt die Netzübernahme einen wesentlichen Baustein dar, um erfolgreich an der Wertschöpfung zu partizipieren. Auch hier waren Tochtergesellschaften der RheinEnergie 2013 erfolgreich. In Bornheim entschied der Rat, den neuen Stromkonzessionsvertrag in Umsetzung des von der RheinEnergie angebotenen Kooperationsmodells mit der Stromnetz Bornheim GmbH & Co. KG abzuschließen, an der die Stadt Bornheim 51 % und die RheinEnergie AG 49 % hält. Die erste Aufgabe der neuen Gesellschaft wird es sein, das Stromnetz in Bornheim vom Altkonzessionär zu erwerben.

In Bergisch Gladbach hat die Stadt mit der RheinEnergie über einen Wiedereinstieg in die Beteiligung an der BELKAW GmbH verhandelt. Im Jahr 2000 hatte die Stadt ihre zuletzt an der BELKAW GmbH gehaltenen Anteile an die GEW Köln AG verkauft. Die RheinEnergie hat ein verbindliches Angebot zur Veräußerung von 49,9 % der Geschäftsanteile an der BELKAW GmbH an die Bädergesellschaft der Stadt Bergisch Gladbach mbH abgegeben. Der Rat der Stadt Bergisch Gladbach hat in seiner Sitzung vom 8. April dem Angebot der RheinEnergie zugestimmt. Die Vertreter der Bädergesellschaft mbH, der Stadt Bergisch Gladbach und der RheinEnergie AG haben am 30. April 2014 die notariellen Verträge unterzeichnet. 

Im Jahr 2011 hatte die RheinEnergie HKW Rostock GmbH (RERo) 49,62 % des (Bruchteils-)Eigentums am Steinkohlenheizkraftwerk Rostock erworben. Nach erfolgreicher Durchführung des Retrofits an der Niederdruckdampfturbine im Geschäftsjahr 2013 im Rahmen einer Großrevision konnte die elektrische Blockleistung von bisher 508 MW netto auf nunmehr rund 513 MW netto (RERo-Anteil: 255 MW netto) sowie der Wirkungsgrad von bisher rund 42,6 % auf rund 43 % gesteigert werden. Die Stromproduktion im Jahr 2013 entsprach fast 5.900 Volllastbetriebsstunden (Vorjahr nahezu 7.000). Aufgrund der im Jahr 2013 günstigen Einstandspreise für Kohle und CO2-Rechte konnte das Kraftwerk außerhalb der Groß­revision gut am Markt eingesetzt werden.

Das Portfolio der 2012 gegründeten RheinEnergie Solar GmbH umfasst nun 14 Fotovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 6,3 MWp. Die gesamten Windkraftanlagen der RheinEnergie haben eine installierte Leistung von 100 MW. 2013 speiste das Windpark-Portfolio rund 141 GWh Strom ins Netz ein. Dies entspricht dem jährlichen Strombedarf von rund 36.000 Haushalten und spart – gegenüber Strom aus fossilen Energieträgern – 62.500 t CO2 ein.

Für das Jahr 2013 war das Projekt Andasol 3 durch zwei negative Effekte wesentlich gekennzeichnet. Das Kraftwerk stand – auch wegen eines gravierenden Turbinenschadens – annähernd ein halbes Jahr still. Zudem nahm der spanische Gesetzgeber, der bereits Ende 2012 massiv in die Einspeisevergütung für Bestandsanlagen eingegriffen hatte, weitere massive Änderungen im Vergütungsregime für erneuerbare Energien vor. Die Einspeisevergütung wurde abgeschafft. Stattdessen sind die Anlagenbetreiber nunmehr gehalten, den erzeugten Strom zu vermarkten, und erhalten eine spezifische Zusatzvergütung, deren nähere Ausgestaltung durch noch zu erlassende Rechtsverordnungen präzisiert werden soll. Die Vorbereitung einer gemeinsamen Schiedsklage der Investoren des Projekts Andasol 3 gegen das Königreich Spanien wurde weiter vorangetrieben und der Anspruch dem Grunde nach beim Königreich Spanien förmlich geltend gemacht.

Die RheinEnergie Express GmbH bietet außerhalb des Kerngebietes der RheinEnergie AG und von deren Beteiligungen nahezu deutschlandweit Strom- und Erdgasprodukte an. Zum Jahresende 2013 belieferte die RheinEnergie Express GmbH rund 60.000 (Vorjahr 46.000) Haushalts- und Gewerbekunden.

Gemeinsam mit der Stadtwerke Düsseldorf AG hat die RheinEnergie AG im Berichtsjahr die RheinWerke GmbH gegründet. Beide Partner halten jeweils 50 % an der Gesellschaft. Zweck dieser Kooperation ist es, gemeinsam attraktive regionale Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, der Nah- und Fernwärmeversorgung sowie der Infrastruktur zur Elektromobilität zu identifizieren und umzusetzen. Auch diese Kooperation verfolgt das Ziel nachhaltigen Handelns. 

Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung des Eigengeschäfts der rhenag Rheinische Energie AG erfolgte bei der RheinEnergie eine Zuschreibung auf die Beteiligung.

Die Ergebnisentwicklung der MVV Gruppe stellt sich für die RheinEnergie unverändert unbefriedigend dar. Nennenswerte Kooperationen mit der MVV Gruppe sind ebenfalls nicht zu verzeichnen. Diese Tatsachen und die aus der Perspektive der RheinEnergie für die MVV Gruppe prognostizierte zukünftige Entwicklung haben im Rahmen einer durchgeführten Gesamtabwägung zu einer weiteren Abwertung der von der RheinEnergie gehaltenen Anteile geführt.

Öffentlicher Personen­nahverkehr

ÖPNV-Entwicklung in Deutschland und im Verkehrsverbund Rhein-Sieg 

Die Fahrgastzahlen der im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen organisierten Unternehmen stiegen im letzten Jahr erneut an. Insgesamt wurden rund 9,8 Mrd. Kunden mit Bussen und Bahnen befördert; das waren 0,8 % mehr als im Vorjahr. Die Verkehrsleistung der deutschen ÖPNV-Unternehmen stieg leicht auf 92,5 Mrd. gefahrene Personenkilometer.

Mit den zunehmenden Fahrgastzahlen erhöhten sich auch die Erträge. Die Fahrgeldeinnahmen stiegen im Jahr 2013 auf über 11 Mrd. €. Das entspricht einem Zuwachs von 3,3 %.

Auch im Verkehrsverbund Rhein-Sieg konnte ein Fahrtenzuwachs verzeichnet werden, der mit 1,7 % oder 8,95 Mio. Fahrten erneut über dem Bundestrend lag. Insgesamt 526,4 Mio. Fahrten wurden 2013 im VRS mit Bussen und Bahnen unternommen. Die hieraus erzielten Fahrgelderlöse der VRS-Unternehmen verbesserten sich um knapp 27,5 Mio. € oder 4,9 % auf 559 Mio. €.

Wesentliche Ereignisse und unternehmerische Aktivitäten

Die wichtigsten Aktivitäten der KVB im abgelaufenen Geschäftsjahr waren der Bau der Nord-Süd Stadtbahn, die Modernisierung und Optimierung der bestehenden Bus- und Bahnlinien sowie weitere Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit und Sauberkeit im ÖPNV-Netz. Zunehmende Bedeutung erlangen Konzepte zur besseren Vernetzung des ÖPNV mit umweltfreundlichem Individualverkehr.

Nord-Süd Stadtbahn

Aufgrund des Unglücks am Waidmarkt verzögert sich die Inbetriebnahme der Nord-Süd Stadtbahn um einige Jahre. Mit der Eröffnung der neuen U-Bahn-Haltestelle Heumarkt ist allerdings der nördlich der Unglücksstelle liegende Streckenabschnitt pünktlich zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2013 vollständig in Betrieb gegangen Am südlich der Unglücksstelle liegenden Streckenabschnitt sind die Arbeiten ebenfalls weit fortgeschritten. In seiner Sitzung am 30. April 2013 hat der Rat der Stadt Köln die südliche Teilinbetriebnahme der Nord-Süd Stadtbahn beschlossen. Ab 2016 soll die neue Linie 17 von der Haltestelle „Severinstraße“ nach Rodenkirchen beziehungsweise nach Sürth fahren.

Bereits im Oktober 2012 haben am Waidmarkt die Arbeiten zur Herstellung der Besichtigungsbaugrube, die für die Ermittlung der Unglücksursache notwendig ist, begonnen. Inzwischen ist die Baugrubenumschließung fertiggestellt und an die Schlitzwand des Gleiswechselbauwerks angeschlossen. Momentan wird das Erdreich in der Baugrube ausgehoben, damit im Sommer 2014 Taucher die Schlitzwand untersuchen können, in der in 25 bis 28 Meter Tiefe ein Defekt vermutet wird. Maßgeblich für die Dauer der Untersuchungen sind die Anforderungen des vom Gericht bestellten Gutachters und der Staatsanwaltschaft, die den Ablauf des Beweissicherungsverfahrens den jeweiligen Erfordernissen anpassen werden. Nach Abschluss der Beweissicherung wird das beschädigte Bauwerk saniert und die Nord-Süd Stadtbahn vollständig fertiggestellt. Die Gesamt-Inbetriebnahme kann dann voraussichtlich 2019 erfolgen.

Modernisierung Busflotte

Zum Ersatz alter Fahrzeuge sind im letzten Jahr 34 Standard- und 19 Gelenkbusse auf dem Betriebshof Nord der KVB eingetroffen. Insgesamt wurden etwa 11,5 Mio. € investiert. Die neuen Busse bieten mehr Platz und mehr Service und fahren zudem sehr umweltfreundlich. In allen Bussen sind Monitore eingebaut, auf denen die Liniennummer, das Ziel und dynamisch wechselnd die nächsten fünf Haltestellen im Verlauf angezeigt werden. 

Von April 2012 bis Ende September 2013 hat der Bereich Bus der KVB zwei Hybridfahrzeuge der Firma MAN erprobt. Seit Oktober liegt der Abschlussbericht vor. Neben einer geringen Wartungsintensität weisen die Hybridmotoren gegenüber konventionellen Antriebssystemen einen im Schnitt um 5 % geringeren Kraftstoffverbrauch aus. Aufgrund der guten Ergebnisse aus dem Testversuch wurden die zunächst geleasten Fahrzeuge in den eigenen Bestand übernommen und gehören nun dauerhaft zur Fahrzeugflotte.

Schallbrücke zwischen U-Bahn-Tunnel und Domschatzkammer

Nachdem Ende 2012, im Zuge der Inbetriebnahme der Haltestelle „Rathaus“, die Linie 5 in einen im Jahr 1968 erstellten, aber bislang nicht regelmäßig genutzten Tunnelabschnitt in der Nähe des Doms verlegt worden war, wurden im Innern des Doms Vibrationen und Schallübertragungen aus dem Tunnel festgestellt. Ursache hierfür ist vermutlich eine Schallbrücke zwischen dem Tunnel und den Fundamenten der im Jahr 2000 eröffneten Domschatzkammer. Als Sofort-Maßnahme reduzierte die KVB die Fahrtgeschwindigkeit im fraglichen Tunnelbereich von 30 auf 20 km/h. Ein kurzfristig hinzugezogener Gutachter stellte fest, dass die gemessenen Vibrationswerte deutlich unter der Grenze für historische Gebäude liegen. Um die Situation im Dom dennoch zu verbessern, verständigten sich die Beteiligten darauf, dass die Auflagerung der Schienen geändert wird. Im Dezember letzten Jahres wurden daraufhin im entsprechenden Tunnelabschnitt 500 sogenannte Deltalager – hierbei handelt es sich um ein hochelastisches Schienenlagerungssystem – auf einer Gleislänge von 150 m eingebaut. 

Videoüberwachung in Bussen 

Seit Ende Januar 2014 sind alle KVB-Busse sowie die Busse der beauftragten Subunternehmer – insgesamt rund 300 Stück – mit Videoanlagen ausgestattet. Ziel ist es, sowohl das subjektive Sicherheitsgefühl als auch die objektive Sicherheit der Fahrgäste und Beschäftigten zu erhöhen. Diese Sicherheitsmaßnahmen, von denen eine präventive Wirkung erwartet wird, kommen bei den Fahrgästen gut an. 

Alkoholkonsumverbot 

Seit 1. September ist das Trinken von Bier, Wein und anderen alkoholischen Getränken in Bussen, Bahnen und auf U-Bahnsteigen der KVB verboten und kann mit einem Bußgeld in Höhe von 40 € geahndet werden. Hierdurch soll das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste erhöht sowie die Sauberkeit der Fahrzeuge und Stationen und die Qualität insgesamt weiter verbessert werden. Eine Kundenumfrage zum generellen Alkoholkonsumverbot zeigte sehr deutlich, das dessen Einführung den Wünschen einer großen Mehrheit der Fahrgäste und Nutzer der U-Bahnanlagen nachkommt. 

Carsharing und Fahrradverleihsystem

Die Kombination aus Zufußgehen, Fahrradfahren sowie der Nutzung von Bussen und Bahnen, Taxen und Mietwagen steht für umweltfreundliche Mobilität. Um dieses Ziel zu verfolgen, kooperiert die KVB derzeit mit insgesamt vier Carsharing-Anbietern. KVB-Kunden mit ZeitTickets erhalten attraktive Vorzugspreise – ein Angebot, das bisher rund 5.700 KVB-Kunden nutzen.

Voraussichtlich ab Mitte 2014 wird die KVB den Kölnern darüber hinaus die Möglichkeit bieten, über ein Fahrradverleihsystem die Verkehrsmittel Bus, Bahn und Fahrrad noch einfacher zu kombinieren, und so das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs erweitern und attraktiver gestalten. Die Fahrräder können entweder an festen Ausleihstationen oder flexibel im Kölner Straßenraum gemietet werden. Die Vermietung erfolgt per Internet, Telefon oder über die Smartphone-App. Auch das elektronische Ticket soll schrittweise integriert werden. Stammkunden erhalten Vergünstigungen. Für sie ist die erste halbe Stunde kostenfrei. Darüber hinaus soll es für alle Kunden Angebote für Kurz-, Anschluss- und Tagesleihe sowie Monats- und Jahrespreise geben. Der Start erfolgt mit insgesamt 900 Fahrrädern in drei Stadtregionen. Dazu gehört der Innenstadtbereich einschließlich Deutz, dem Gewerbegebiet Braunsfeld und der Universität. Zusätzlich werden in den Stadtregionen Butzweiler und Mülheim ortsfeste Stationen installiert.

Fahrgastzahlen

Mit 276,6 Mio. Fahrten in Bussen und Bahnen der KVB setzte sich der positive Trend steigender Fahrgastzahlen auch 2013 fort. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Fahrten um 1,4 Mio. beziehungsweise 0,5 % an. Zur erfreulichen Entwicklung trägt besonders der überproportionale Anstieg der Zeittickets bei, während der Absatz von Bar-Tickets leicht rückläufig war. Zunehmende Bedeutung erlangen Job- oder Großkundentickets. Das erneut gute Ergebnis zeigt, dass die breit gefächerten und kundenorientierten Angebote der KVB bei der wachsenden Kölner Bevölkerung gut ankommen. Mehr Fahrgäste in Bus und Bahn bedeuten eine Entlastung des Verkehrsträgers Straße und eine Verbesserung des Verkehrsflusses.

Hafenumschlag und Güterverkehr

Branchenbezogene Entwicklung

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg das Transportaufkommen im Güterverkehr gegenüber dem Vorjahr um 0,8 % auf 4,3 Mrd. t. Während der Straßen- und Eisenbahnverkehr sowie die Binnenschifffahrt zum Wachstum beitrugen, verbuchten der Seeverkehr und der Transport von Rohöl in Rohrleitungen Rückgänge. Auf der Straße wurden nach einer Schätzung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur im vergangenen Jahr rund 3,3 Mrd. t befördert – 0,9 % mehr als 2012. Mit 77 % hatte der Straßengüterverkehr auch 2013 den höchsten Anteil am Transport­aufkommen. Im Vergleich der Verkehrszweige wuchs die Binnenschifffahrt mit +1,7 % am stärksten und steigerte ihre Beförderungsmenge auf 227 Mio. t. Der Güterverkehr auf der Schiene legte im Jahr 2013 um 0,8 % zu; hier wurden 369 Mio. t befördert. 

Für die Hafenstandorte am Rhein ergeben sich abhängig von den jeweiligen Güterschwerpunkten aus den wirtschaftlichen Basisdaten grundsätzlich unterschiedliche Entwicklungstendenzen. Duisburg hat traditionell einen sehr hohen Anteil an Montangütern, die bei einem Rückgang der Rohstahlproduktion sofort zur Reduzierung der Umschlagstonnage im Hafen führen (-12 %). In Neuss und Düsseldorf hat sich der traditionell große Anteil an Baustoffen und Baustoffvorprodukten sowie Eisen und Stahl reduziert. Neu hinzugewonnen wurde 2013 ein Kohleumschlag von fast 600 Tsd. t; auch der Umschlag von Mineralöl, Erzen und chemischen Erzeugnissen hat zugenommen.

Wesentliche Ereignisse und unternehmerische Aktivitäten

Das Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr wird im Wesentlichen durch die HGK sowie deren Beteiligungen HTAG und RheinCargo geprägt. Während die beiden Beteiligungen das operative Geschäft des schienenbezogenen Güterverkehrs und des Hafenbetriebs an den Standorten Köln, Neuss, Düsseldorf und Duisburg betreiben, übernimmt die HGK die Funktion einer Logistik-Holding, die darüber hinaus Infrastruktur und Serviceleistungen bereitstellt.

Infrastruktur und Serviceleistungen

Der Bereich Netz der HGK nimmt neben der Netzbetriebssteuerung und der Instandhaltung im eigenen Netz auch Aufgaben der technischen Störungsbeseitigung wahr. Auch im Auftrag anderer Eisenbahnunternehmen sind die Mitarbeiter des Bereichs dienstleistend tätig. Im Rahmen eines Mitbenutzungsvertrages mit der KVB hält die HGK die Bahnanlagen der Stadtbahnlinien 7, 16 und 18 gegen Entgelt vor und instand. Die RheinEnergie liefert den zum Betrieb der Stadtbahnlinien benötigten Fahrstrom.

Mit ihrer Lok- und Wagenwerkstatt erbringt die HGK Instandhaltungsleistungen für die RheinCargo und externe Kunden. Die Zertifizierung als Instandhaltungsstelle von Güterwagen führt zu einer steigenden Nachfrage von externen Kunden. So verzeichnet die HGK-Technik zunehmend Anfragen von deutschen Eisenbahnverkehrsunternehmen im regionalen Bereich der Containerterminals und von Bahnlogistikern aus Benelux, nicht nur zur Instandhaltung von Diesel-Lokomotiven, sondern auch im Bereich der E-Traktion.

Das von der HGK eingeleitete Revisionsverfahren, das sich gegen die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses für das Erweiterungsprojekt Hafen Köln-Godorf wendet, dauert an.

Das nicht-hafenaffine Vermietungsgeschäft entwickelte sich auch im Jahr 2013 sehr positiv, was auf die Bindung der Miet- und Pachtverträge an Preis- und Nachhaltigkeitsindikatoren und auf die weiterhin gute Vermietungssituation der Tiefgarage im Rheinauhafen zurückzuführen ist.

Operatives Geschäft 

Im Eisenbahngüterverkehr konnte die RheinCargo mit rund 24,0 Mio. t (Vorjahr 21,2 Mio. t) Transportvolumen ihre Leistung gegenüber 2012 erneut steigern. Wesentlicher Wachstumstreiber waren feste mineralische Brennstoffe, deren Transportaufkommen sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifachte und rund 5,7 Mio. t betrug. Mineralöl behauptete sich als stärkste Hauptgütergruppe mit rund 7,1 Mio. t gegenüber 2012 nahezu unverändert. In den Häfen der RheinCargo wurden insgesamt 29,7 Mio. t (Vorjahr 27,7 Mio. t) Güter umgeschlagen. Davon entfielen 19,1 Mio. t (Vorjahr 17,7 Mio. t) auf den wasserseitigen Umschlag. Die Gütergruppen mit den höchsten Umschlagsanteilen waren Mineralöl (6,1 Mio. t), Nahrungs- und Futtermittel (2,9 Mio. t) sowie Steine und Erden (2,4 Mio. t). Der Containerumschlag betrug 2013 1,21 Mio. TEU (Vorjahr 1,26 Mio. TEU). 

Die HTAG legte beim Transportaufkommen gegen den Branchentrend um circa 13 Prozent auf 12,1 Mio. t zu. Auch die Transportleistung nahm zu, um knapp 8 % auf 5,1 Mrd. tkm. Die Umschlagsleistung der HTAG stieg um 30,2 % gegenüber dem Vorjahr auf 4,8 Mio. t. Den größten Anteil daran hatten der eigene Umschlag und der Fremdumschlag in Duisburg. Der Umschlag an der Mosel verzeichnete den prozentual größten Zuwachs. Nach einer schwachen Geschäftsentwicklung im Vorjahr verzehnfachte sich der Hafenumschlag hier auf knapp 158 Tsd. t; dieser Trend setzt sich im neuen Jahr fort.

Abfallentsorgung und -verwertung

Im Geschäftsfeld der Abfallentsorgung und -verwertung sind die AWB sowie die AVG und ihre Tochtergesellschaften tätig. 

Umfeld und Rahmenbedingungen

Für die AWB sind die rechtlichen Grenzen für den Auftritt im Wettbewerb, die durch § 107 der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung und durch europäisches Recht gezogen werden, weiterhin unverändert. Die Stadt Köln und die dazugehörenden Unternehmen bleiben damit strukturbedingt Hauptauftraggeber der AWB. Zusätzliche Aufträge, zum Beispiel durch die Zusammenfassung von Reinigungsleistungen in Köln oder die Ausweitung des Servicespektrums, sind denkbar.

Im Bereich der Restmüllverbrennung bleibt der durch den Mengenrückgang bedingte Preisverfall im Gewerbeabfallbereich weiterhin ein Problem. Die auf dem deutschen Markt zusätzlich geschaffenen Verarbeitungskapazitäten sorgen bei der thermischen Abfallbehandlung weiterhin für Preisdruck. Durch verstärkte Akquisitionsbemühungen der Tochtergesellschaft Gewerbeabfallsortierung und Verwertung Gesellschaft Köln mbH (GVG) konnte die Anliefermenge für die Restmüllverbrennungsanlage (RMVA) wiederum gesichert werden.

Wesentliche Ereignisse und unternehmerische Aktivitäten 

Die Schwerpunkte der Geschäftsentwicklung bei der AWB lagen auf der nachhaltigen Optimierung der Kosten- und Leistungsstruktur sowie dem Ausbau der Kundenbetreuung. Dabei stand auch weiterhin das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Die Aufgabenschwerpunkte der AVG sind der Betrieb der RVMA einschließlich der vorgeschalteten Homogenisierungsanlage, der Betrieb der Deponie Vereinigte Ville und zusammen mit ihren Tochtergesellschaften die Kompostierung sowie die Behandlung und Verwertung von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen.

Leistungen der Abfallbeseitigung

Im Rahmen der klassischen Systemabfuhr war die AWB 2013 für die Leerung von rund 251.800 (Vorjahr rund 246.200) Gefäßen pro Woche verantwortlich. In dieser Zahl sind die Arzt- und die Biomüllgefäße enthalten. Bis Ende des Berichtsjahres hat die AWB im gesamten Stadtgebiet rund 69.000 (Vorjahr rund 63.200) wöchentliche Leerungen von Bio-Tonnen durchgeführt. Es gelang, den Anschlussgrad der Bio-Tonne bis Ende 2013 nochmals leicht auf rund 51 % (Vorjahr rund 47 %) zu steigern. Insgesamt hat die AWB rund 254.400 t (Vorjahr rund 260.800 t) Restmüll und circa 33.400 t (Vorjahr rund 33.200 t) Biomüll im Kölner Stadtgebiet eingesammelt und über Straße sowie Schiene in die städtischen Entsorgungsanlagen transportiert. Zusätzlich fielen insgesamt rund 44.000 t Sperrgut an, von denen die AWB rund 18.800 t im Rahmen des Holsystems einsammelte.

Am 31. Dezember 2013 lag die Anschlussquote für die Blaue Tonne (Papiersammlung) bei 86,0 % (Vorjahr 85,4 %), für die Gelbe Tonne (LVP-Sammlung) bei 81,2 % (Vorjahr 80,5 %). Die gesammelte und verwertete Altpapiertonnage lag geringfügig über dem Vorjahreswert.

Leistungen der Stadtreinigung

Die wöchentlichen Reinigungsmeter in der satzungsgemäßen Stadtreinigung beliefen sich im Jahr 2013 auf 8.452 Tsd. m (Vorjahr 8.403 Tsd. m) und liegen damit leicht über dem Niveau des Vorjahres.

Das überarbeitete und ergänzte Winterdienstkonzept der AWB hat sich auch 2013 bewährt. Während in den ersten drei Monaten des Jahres aufgrund der Wetterlage intensive Winterdiensteinsätze erforderlich waren, mussten im November und Dezember 2013 nur wenige Räum- und Streueinsätze gefahren werden.

Wertstoffsammelsysteme

Um die gesetzten Ziele aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz und aus dem Abfallwirtschaftskonzept der Stadt Köln (Schaffung von Angeboten zur Wiederverwendung, Verbesserung der Recyclingquote) einzuhalten und noch mehr Wertstoffe getrennt sammeln zu können, hat die AWB ein Programm mit dem Titel „Aktiv für Köln“ initiiert. Inhalt dieses Programms sind die Überprüfung und die weitere Optimierung beziehungsweise Erweiterung der bisherigen Wertstoffsammelsysteme. Im Rahmen dieses Programms hat die AWB unter anderem die Bio-Tonne intensiv beworben und die Abfalltrennung auf den städtischen Kölner Friedhöfen eingeführt. Darüber hinaus wurde sie nach erfolgreich durchgeführten Pilotversuchen ab 2014 mit der Altkleidersammlung und der stadtweiten Entsorgung der Wertstofftonne beauftragt.

Toilettenbewirtschaftung

Nach Ablauf des bestehenden Werbenutzungsvertrages mit der Stadt Köln Ende 2014, der auch den Betrieb von öffentlichen Toiletten beinhaltete, wird zukünftig die AWB die Toilettenbewirtschaftung im öffentlichen Raum übernehmen. Auf Basis des von der AWB 2013 erstellten ganzheitlichen Toilettenkonzepts für Köln wurde ein entsprechender Vertrag mit der Stadt Köln abgeschlossen.

Restmüllverbrennungsanlage (RMVA)

Im Geschäftsjahr 2013 betrieb die AVG die RMVA Köln ganzjährig im genehmigten Regelbetrieb. Trotz eines nochmals leichten Rückgangs beim Hausmüll und eines recht deutlichen Rückgangs beim Sperrmüll konnte sie ihre Restmüllverbrennungsanlage durch die Gewerbeabfallanlieferungen insgesamt gut auslasten. Die Verfügbarkeit der RMVA erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut einen hohen Wert, so dass in der Anlage insgesamt rund 697.000 t Abfälle (Vorjahr 707.000 t) verbrannt werden konnten. Mit der Verbrennungsenergie wurden 369.292 MWh Strom (Vorjahr 369.260 MWh) und 344.833 t Ferndampf (Vorjahr 331.776 t) erzeugt. Die Emissionsdaten der RMVA lagen im Jahr 2013 abermals deutlich sowohl unter den gesetzlichen Vorgaben als auch unter den strengeren Genehmigungswerten.

Deponie Vereinigte Ville

Die zufriedenstellende Wirtschaftslage sorgte auch im Bereich Deponiebetrieb für stabile Mengenanlieferungen: Auf der Deponie Vereinigte Ville wurde mit rund 678.000 t (Vorjahr 679.000 t) die im Mittel angestrebte Jahrestonnage von 500.000 t deutlich überschritten. Von der angenommenen Menge wurden rund 603.000 t beseitigt und rund 75.000 t zur Einrichtung von neuen Schüttfeldern verwertet.

Kompostierung

In der Kompostierungsanlage konnten im Jahr 2013 insgesamt rund 108.600 t Bio- und Grünabfälle (Vorjahr 106.200 t) verarbeitet werden. Die Anlieferung des Bioabfalls aus der Biotonne der Stadt Köln blieb auch bei einem gesteigerten Behältervolumen im Stadtgebiet aufgrund der schwachen Vegetation, vor allem im März 2013, mit einer Anliefermenge von 33.300 t nahezu unverändert (Vorjahr 33.200 t). 

Vermarktungsschwerpunkt war wie im Vorjahr die Landwirtschaft, gefolgt vom Komposteinsatz in der Rekultivierung. Die Produkte der KVK sind nach wie vor RAL-gütegesichert und werden kontinuierlich auf ihre Qualität hin überwacht.

Behandlung und Verwertung von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen

Die GVG hat 2013 an ihren Standorten insgesamt rund 363.000 t Abfälle (Vorjahr 410.000 t) verarbeitet, davon rund 69.500 t (Vorjahr 68.000 t) in der Altholzverwertungsanlage auf dem Gelände in Köln-Niehl. Die hergestellten Hackschnitzel wurden je nach Qualität zur stofflichen Verwertung an die Holzindustrie oder zur thermischen Verwertung in Biomassekraftwerke geliefert. Aufgrund der Einschränkungen am Standort Niehl infolge des Brandereignisses aus dem Vorjahr musste Sperrmüll weiterhin verstärkt an einem anderen Standort aufbereitet werden. Für die beim Brand vollständig zerstörte Halle wurde im Berichtsjahr der Genehmigungsantrag für den Wiederaufbau eingereicht.

Telekommunikation

Branchenbezogene Entwicklung

Aus einer Studie der Beratungsgesellschaft DIALOG CONSULT und des Branchenverbands VATM geht hervor, dass der nationale Umsatz für Telekommunikationsdienste inklusive TV 2013 um 1 % auf 59,6 Mrd. € leicht gesunken ist. Zwar wurden in den Bereichen Breitband-Kabelnetz und Mobilfunk positive Umsatzentwicklungen erzielt (Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr von jeweils 9,1 % beziehungsweise 1,2 %); der Umsatzrückgang im Bereich Festnetz wurde jedoch nicht kompensiert. 

Wesentliche Ereignisse und unternehmerische Aktivitäten

2013 hat sich die NetCologne GmbH erfolgreich in einem nach wie vor schwierigen, dynamischen und hochregulierten Telekommunikationsmarktumfeld behauptet, das durch intensiven Wettbewerb und hohen Preisdruck gekennzeichnet ist, und konnte weiter Kunden hinzugewinnen. Die technische Grundlage dafür ist das eigene, leistungsstarke Breitbandnetz, über das nun rund 41,7 % der Teilnehmer-Anschlüsse realisiert worden sind.

Der Ausbau des Glasfasernetzes „Fibre to the Curb” (FTTC), die Vectoring-Entscheidung der BNetzA sowie die Vertragsabschlüsse zum Anschluss von LTE-Standorten haben das Geschäftsjahr 2013 der NetCologne geprägt.

FTTC – „Fibre to the Curb“

Im Jahr 2013 hat die NetCologne weitere FTTC-Ausbauprojekte in Köln und Umgebung forciert. FTTC, also der Glasfaserausbau bis zum Kabelverzweiger, hat sich vor allem in ländlichen Gebieten mit geringer Einwohnerdichte als sinnvolle Alternative zu FTTB („Fibre to the Building“ – Glasfaserausbau bis zum Wohngebäude) bewährt. Diverse Kooperationspartnerschaften mit Städten, kommunalen Unternehmen und Energieversorgern wurden abgeschlossen und die ersten Ausbauprojekte bereits umgesetzt. Die neuen Netze ermöglichen eine Breitbandversorgung mit deutlich höheren Übertragungsgeschwindigkeiten und werden mehr und mehr zu einem starken Standortfaktor für Städte und Gemeinden. Mit ihnen kann der Kundenbestand innerhalb des bestehenden Versorgungsgebietes gesichert und der Anschlussbestand in neuen Regionen erhöht werden, was für zusätzliche Deckungsbeiträge sorgt.

Vectoring

Vectoring verringert beim Einsatz am Kabelverzweiger (FTTC) unerwünschtes Übersprechen zwischen benachbarten Teilnehmeranschlussleitungen und erlaubt damit deutlich höhere Bandbreiten-Übertragungsraten. Ermöglicht wird der regulatorisch beeinflusste Einsatz der Vectoring-Technologie durch die Entscheidung der BNetzA im August 2013, die auch Marktteilnehmern neben der Telekom den Einsatz dieser Technologie am Kabelverzweiger gestattet. Mit Vectoring erreicht der entsprechende Netzbetreiber eine technische Exklusivität und ist gleichzeitig verpflichtet, allen anderen Marktteilnehmern ein Vorprodukt zur Verfügung zu stellen (Open Access). NetCologne erkennt das als Chance und plant den Einsatz von Vectoring in ausgewählten Gebieten, um damit auch in FTTC-Ausbaugebieten Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s seinen eigenen Endkunden zur Verfügung zu stellen – sowie als Vorprodukt auch allen anderen Netzbetreibern.

Anschluss von LTE-Standorten

LTE steht für den Mobilfunkstandard der 4. Generation – mit nochmals deutlich höheren Übertragungsraten (50–100 Mbit/s) gegenüber dem Vorgänger. Im Jahr 2013 hat die NetCologne zwei langfristige Verträge mit zwei großen Mobilfunkunternehmen zum Anschluss von LTE-Standorten abgeschlossen und kann so mit nachhaltigen Umsätzen kalkulieren. Die Erschließung der LTE-Standorte soll mit den Partnern in einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren umgesetzt werden.

Sonstige Geschäftsfelder

Bäder

2013 standen, bis auf das Rodenkirchenbad, zum ersten Mal sämtliche Bäder für Sport- und Freizeitaktivitäten zur Verfügung, so dass die guten Besucherzahlen des Vorjahres im Bäderbetrieb fast wieder erreicht werden konnten. Im Saunabereich erhöhte sich die Zahl der Gäste im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt knapp 14 %, was im Wesentlichen auf die steigenden Besucherzahlen im Lentpark und im Stadionbad zurückzuführen ist. Zum fünften Mal in Folge stiegen die Besucherzahlen während der Freibadesaison gegenüber dem Vorjahr an: Mit insgesamt mehr als 800.000 Gästen (ohne Schulen und Vereine) (Vorjahr 730.000) wurde ein absoluter Rekordwert erreicht. Die anhaltend große Mitgliederzahl der Fitnessbereiche im Agrippabad (rund 2.200 Mitglieder) und im Ossendorfbad (rund 1.300 Mitglieder) unterstreicht außerdem die starke Position des Fitnessangebots der KölnBäder im hart umkämpften Fitnessmarkt. 

Nach der Fertigstellung des Stadionbads, des Lentparks und des Zollstockbads im Vorjahr ist die Grundsanierung des Rodenkirchenbades, die Anfang 2013 begonnen wurde, das einzige größere Investitionsprojekt. Mit der Fertigstellung der Arbeiten ist Ende 2014 zu rechnen.

Der ursprünglich für das Berichtsjahr geplante Verkauf des 2012 geschlossenen Weidenbades konnte bislang nicht realisiert werden. Die Veräußerung soll nun im Geschäftsjahr 2014 erfolgen.

Liegenschaften

Die Konzerngesellschaft moderne stadt entwickelt im Konzerneigentum befindliche Liegenschaften. Dazu gehören insbesondere die Baureifmachung und Erschließung eigener Grundstücke sowie die Herstellung und der Vertrieb von Bauträgerobjekten. 

Im Entwicklungsgebiet Rheinauhafen Köln hat moderne stadt als Bauträger ein Gebäude mit ausschließlich gewerblicher Nutzung sowie zwei Häuser mit vorwiegend wohnwirtschaftlicher Nutzung durch einen Generalunternehmer errichten lassen. Zum Berichtszeitpunkt war das Wohnprojekt vollständig fertiggestellt und bis auf sechs Wohnungen und acht Pkw-Einstellplätze verkauft. Für das Gewerbeobjekt konnte der für Investoren notwendige Nachweis der Rentabilität aufgrund der erreichten Vermietungsquote noch nicht erbracht werden.

Auf eigenen Grundstücken führte moderne stadt die Erschließung eines ursprünglich rund 5 ha großen Areals in Rösrath fort. Neben der geplanten Veräußerung von Teilflächen hat moderne stadt auch eine eigene Bauträgermaßnahme mit 42 Wohnungen und 48 Pkw-Einstellplätzen in zwei Tiefgaragen sowie weiteren oberirdischen Pkw-Einstellplätzen projektiert. Die Bauarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen, bis auf zwei Pkw-Einstellplätze in der Tiefgarage sind sämtliche Einheiten verkauft. Der derzeitige Vermarktungshorizont endet im Jahr 2017.

Im Jahr 2012 wurde durch die Stadt Köln ein zuvor industriell genutztes, circa 15 ha großes Grundstücks­areal in Köln-Nippes in die Gesellschaft eingebracht. moderne stadt beabsichtigt, auf dem Gelände eigene Bauträgermaßnahmen durchzuführen sowie baureife und erschlossene Grundstücke an Investoren und Baugruppen für öffentlich geförderten und frei finanzierten Wohnungsbau zu veräußern. Nach voraussichtlichem Abschluss der 2013 begonnenen Abbrucharbeiten im Juli 2014 folgen die Arbeiten zur Sanierung festgestellter Bodenkontaminationen, die voraussichtlich bis zum Frühjahr 2015 andauern werden. Auf den für die eigene Bebauung vorgesehenen Grundstücksteilflächen soll noch im Frühjahr 2014 mit den Bauarbeiten durch einen Generalunternehmer begonnen werden. Der derzeitige Vermarktungshorizont des Gesamtareals endet im Jahr 2017.

Die Konzerngesellschaft WSK stellt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stadtwerke Köln Konzerns Wohnungen zur Verfügung. Mit dem Angebot an preiswerten Wohnungen unterstützt sie zudem die Stadt Köln bei der Wohnraumversorgung. 2013 wurde die Sanierung der Wohnanlage Bonner Straße/Mertener Straße beschlossen und mit den Planungsarbeiten begonnen. Die Baumaßnahmen zur umfassenden energetischen Sanierung beginnen im Sommer 2014 und werden voraussichtlich 2015 abgeschlossen sein.

Konzern

Öffentliche Zwecksetzung

Die SWK und die Konzerngesellschaften haben die öffentliche Zwecksetzung erfüllt, die ihnen von der Stadt Köln im Rahmen der Daseinsvorsorge übertragen wurde.

Ertragslage


Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

2013
Mio. €
2012
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Konzernjahresüberschuss 79,8 154,5 -48,3
Umsatzerlöse
abzgl. Energiesteuern 4.922,8 4.809,1 2,4
Bestandsveränderungen 19,6 16,9 16,0
Aktivierte Eigenleistungen 14,9 14,4 3,5
Sonstige betriebliche Erträge 254,2 232,9 9,1
Materialaufwand 3.647,3 3.521,7 3,6
Personalaufwand 695,8 679,0 2,5
Abschreibungen 249,2 256,9 -3,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 364,4 351,4 3,7
Finanzergebnis -109,2 -26,2 -316,8
Außerordentliches Ergebnis 0,0 -1,6 100,0
Ertragssteuern 55,1 72,1 -23,6
Sonstige Steuern 10,7 9,9 8,1

Der Jahresüberschuss des Konzerns beträgt 79,8 Mio. € und liegt deutlich unter dem Vorjahreswert von 154,5 Mio. €. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die geringeren Ergebnisbeiträge aus der Sparte Energie und Wasser zurückzuführen. Ein wesentlicher negativer Effekt (-53,8 Mio. €) resultiert dabei aus der Abschreibung des Beteiligungsbuchwertes der MVV. Zusätzlich wirken sich eine geringere Wertschöpfung aufgrund der gesunkenen Stromeigenerzeugung sowie ein gestiegener Aufwand für Energiebezüge und für die Netznutzung ergebnisbelastend aus.

Außenumsätze


Außenumsatzerlöse

(ohne Energiesteuer)

2013
Mio. €
2012
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Gesamt 4.922,8 4.809,1 2,4
Energie und Wasser 3.962,8 3.840,5 3,2
Öffentlicher Personennahverkehr 239,0 225,0 6,2
Hafenumschlag und Güterverkehr 118,3 115,8 2,2
Abfallentsorgung und -verwertung 221,2 242,0 -8,6
Telekommunikation 251,1 253,5 -0,9
Sonstige Geschäftsfelder 130,4 132,3 -1,4

Die Außenumsatzerlöse des Konzerns (ohne Energiesteuer) sind im Geschäftsjahr um 2,4 % auf 4.922,8 Mio. € gestiegen (Vorjahr 4.809,1 Mio. €).

Die Konzerngesellschaften im Geschäftsfeld Energie und Wasser erzielten einen Außenumsatz von 3.962,8 Mio. €, 122,3 Mio. € mehr als im Vorjahr. Die im Jahr 2013 im Mittel wiederum niedrigeren Temperaturen wirkten sich positiv auf den Erdgas-, Wärme- und Dampfabsatz aus. Trotz des schwierigen Marktumfeldes konnte der Stromverkauf durch Absatzsteigerungen im Sondervertragskundenbereich gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. Im Privat- und Gewerbekundenbereich ging der Absatz aufgrund des starken Wettbewerbs zurück. Auch die Stromvermarktung aus Eigenerzeugung war von den schlechteren Marktbedingungen betroffen. Der Wasserabsatz war unter anderem durch reduzierte Abnahmemengen bei einigen großen Sondervertragskunden insgesamt leicht rückläufig. Der Außenumsatz des Energiehandels lag bei 1.235,2 Mio. € (Vorjahr 1.283,3 Mio. €). 

Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr erhöhten sich vor allem aufgrund der gestiegenen Fahrgelderlöse, die überwiegend auf die zum 1. Januar 2013 erfolgte allgemeine Tarifanpassung im VRS, aber auch auf die steigende Zahl der Fahrgäste im entgeltlichen Linienverkehr zurückzuführen ist.

Der Umsatzanstieg im Geschäftsfeld Häfen und Güterverkehr ist im Wesentlichen auf eine höhere Umschlagsleistung im Hafen Duisburg sowie höhere hafenaffine Vermietungserlöse zurückzuführen.

Im Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung konnten die Umsätze aus der Abfallbeseitigung und aus Reinigungsleistungen gesteigert werden, was zum größten Teil auf die vertraglichen Preisanpassungen zurückzuführen ist. Gegenläufig wirken sich die durch Preis- und Mengenreduzierungen verursachten sinkenden Umsatzerlöse in der Abfallverwertung aus.

Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Telekommunikation liegen auf dem Niveau des Vorjahres.

In den Sonstigen Geschäftsfeldern sind projektbezogene Aktivitäten (wie zum Beispiel Immobilienprojekte) enthalten, die nach Art, Umfang und Zeithorizont der Projekte in der Mehrjahresbetrachtung zu schwankenden Umsatzerlösen führen können.

Materialaufwand und Rohergebnis

Der Materialaufwand hat sich im Berichtsjahr um 125,6 Mio. € (+3,6 %) auf 3.647,3 Mio. € erhöht. Im Wesentlichen ist dieses auf gestiegene Aufwendungen für Energiebezug, Netznutzung und EEG-Umlage im Geschäftsfeld Energie und Wasser zurückzuführen. Das Rohergebnis als Saldo aus Umsatz und Materialaufwand belief sich im Berichtsjahr auf 1.275,5 Mio. €, das sind 11,9 Mio. € weniger als im Vorjahr (1.287,4 Mio. €). Auch bei dieser Kennzahl entfällt der Rückgang im Wesentlichen auf das Geschäftsfeld Energie und Wasser, während das Rohergebnis im Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr aufgrund des Erlösanstiegs zunahm.

Sonstige betriebliche Erträge und betriebliche Aufwendungen

Die Sonstigen betrieblichen Erträge betragen 254,2 Mio. €, das sind 21,3 Mio. € mehr (+9,1 %) als im Vorjahr. Ursächlich für den Anstieg sind erhöhte Investitionszuwendungen, Zuschreibungen im Sach­anlagevermögen und periodenfremde Erträge. 

Mit 695,8 Mio. € verzeichnete der Personalaufwand im Konzern einen Anstieg von 16,8 Mio. € (+2,5 %). Hierfür ist neben den Tariferhöhungen der im Konzern insgesamt höhere durchschnittliche Personal­bestand ausschlaggebend.

Rückläufig gegenüber dem Vorjahr sind die Abschreibungen, die 249,2 Mio. € betragen (Vorjahr 256,9 Mio. €). Eine wesentliche Ursache ist, dass die Abschreibungsdauer einiger Großanlagen im Konzern im Vorjahr zu Ende gegangen war. 

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind mit 364,4 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (351,4 Mio. €) um 13,0 Mio. € angestiegen. Ursächlich sind gebildete Rückstellungen für Zuschussrisiken sowie höhere Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis ist gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen und beträgt -109,2 Mio. €. Im Jahr 2012 hatte es bei -26,2 Mio. € gelegen. Eine wesentliche Ursache ist die Abschreibung auf den Beteiligungsansatz der MVV AG. Aber auch die Ergebnisbeiträge der meisten übrigen energiewirtschaftlichen Beteiligungen fielen teilweise deutlich geringer aus als im Vorjahr. Im Finanzergebnis sind ferner Zins­aufwendungen auf zu erwartende Steuernachzahlungen enthalten.

Steuern

Aufgrund des deutlich geringeren Konzernergebnisses kam auch es bei den Ertragsteuern zu einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr: Die Aufwendungen sanken um 17,0 Mio. € auf 55,1 Mio. € (Vorjahr 72,1 Mio. €). 

Holding

Gewinn- und Verlustrechnung

SWK GmbH

2013
Mio. €
2012
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Jahresüberschuss 71,8 80,9 -11,2
Einstellung in die Gewinnrücklagen -1,8 -10,9 -83,5
Bilanzgewinn 70,0 70,0 0,0
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 148,1 164,3 -9,9
Sonstige betriebliche Erträge 43,5 50,2 -13,3
Personalaufwand 12,1 12,4 -2,4
Abschreibungen 0,1 0,1 0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 9,3 8,8 5,7
Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen 105,9 100,4 5,5
Übriges Finanzergebnis 21,3 20,3 4,9
Ertragsteuern 13,4 31,1 -56,9
Sonstige Steuern 0,3 1,1 -72,7

Die SWK erwirtschaftete 2013 einen Jahresüberschuss von 71,8 Mio. € und lag damit 9,1 Mio. € (-11,2 %) unter dem Vorjahreswert. Zu dem Ergebnisrückgang haben im Wesentlichen die geringere Gewinnabführung der GEW Köln AG (2013: 142,2 Mio. €; Vorjahr 162,4 Mio. €) sowie die gestiegene Verlustübernahme der KVB (2013: 86,9 Mio. €; Vorjahr 81,5 Mio. €) beigetragen. Bei der GEW Köln AG haben zum einen die geringere Ergebnisabführung der RheinEnergie (2013: 111,3 Mio. €; Vorjahr 120,1 Mio. €) und zum anderen die gegenüber dem Vorjahr um 9,8 Mio. € niedrigere Dividende der Stadtwerke Düsseldorf maßgeblich zu dem Ergebnisrückgang beigetragen. Bei der KVB wirkten sich trotz positiver Entwicklung des Rohergebnisses geringere periodenfremde Erträge und Erträge aus Auflösungen von Rückstellungen sowie die gebildeten Rückstellungen für mögliche Rückforderungen von Zuschüssen und für drohende Verluste negativ auf das Ergebnis aus. Positiv im Ergebnis der SWK spiegeln sich dagegen die gestiegene Ergebnisabführung der HGK (2013: 5,9 Mio. €; Vorjahr 1,9 Mio. €) sowie die höheren Beteiligungserträge der AWB (2013: 14,7 Mio. €; Vorjahr 13,5 Mio. €) und der AVG (2013: 9,5 Mio. €; Vorjahr 3,1 Mio. €) wider. Das verbesserte Ergebnis der HGK wird durch Zuschreibungen im Anlagevermögen wesentlich beeinflusst. Die KölnBäder GmbH konnte mit einem Verlust von 19,0 Mio. €, der von der SWK übernommen wird, das Ergebnis des Vorjahres (-18,9 Mio. €) in etwa wieder erreichen. Das Zinsergebnis, das neben den Beteiligungserträgen in das Übrige Finanzergebnis eingeht, ist aufgrund der im Vorjahr weiter zurückgegangenen Zinssätze und aufgrund gebildeter Rückstellungen für Zinsen auf Steuern deutlich gesunken (2013: -4,6 Mio. €; Vorjahr +1,8 Mio. €). Die höheren Zinsen sowie die gesunkenen Ertragsteuern spiegeln sich über die Umlagen an die Konzerngesellschaften in den Sonstigen betrieblichen Erträgen wider.

2013 wurde der Bilanzgewinn der SWK aus 2012 (70,0 Mio. €) an den Gesellschafter Stadt Köln ausge-schüttet. Aus dem Jahresüberschuss 2013 sollen 1,8 Mio. € in die Gewinnrücklagen eingestellt und der Bilanzgewinn von 70,0 Mio. € an den Gesellschafter Stadt Köln ausgeschüttet werden.