Häfen und Güterverkehr Köln AG

Geschäftsbericht

Geschäftsverlauf

Netz

Der Bereich Netz der HGK nimmt neben der Netzbetriebssteuerung und der Instandhaltung im eigenen Netz auch Aufgaben der technischen Störungsbeseitigung wahr. Ebenso sind die Mitarbeiter des Bereichs als Betriebsleiter, Fahrdienstleiter, Notfallmanager und eisenbahntechnische Berater im Auftrag anderer Eisenbahnunternehmen tätig.

Im Rahmen eines Mitbenutzungsvertrages mit der KVB hält die HGK die Bahnanlagen der Stadtbahn­linien 7, 16 und 18 gegen Entgelt vor und instand. Die RheinEnergie Aktiengesellschaft lieferte den zum Betrieb der Stadtbahnlinien benötigten Fahrstrom.

Technik

Mit ihrer Lok- und Wagenwerkstatt erbringt die HGK Instandhaltungsleistungen für die RheinCargo und externe Kunden. Neben der Wartung und Instandsetzung stellt die HGK auch die entsprechende Dokumentation für das ECM (Entity in Charge of Maintenance), die für die Instandhaltung zuständige Stelle nach der Europäischen Richtlinie über die Eisenbahnsicherheit, zur Verfügung. Die Richtlinie hat einen sicheren Gütertransport in Europa zum Ziel. 

Die Zertifizierung als Instandhaltungsstelle von Güterwagen erklärt auch die steigende Nachfrage von externen Kunden nach den Leistungen der HGK. So verzeichnet die HGK-Technik zunehmend Anfragen von deutschen Eisenbahnverkehrsunternehmen im regionalen Bereich der Containerterminals und von Bahnlogistikern aus Benelux nicht nur zur Instandhaltung von Diesel-Lokomotiven, sondern auch im Bereich der E-Traktion. Steigend ist auch die Nachfrage nach mobiler Reparatur und Instandhaltung von Güterwagen. Dies liegt maßgeblich an der neuen Hebeanlage zur Bearbeitung fest gekuppelter Containertragwagen oder von Autotransportern.

Die Radsatzdrehbank in der Lokwerkstatt hat 2013 mit 148 Fahrzeugen ihre höchste bisher bearbeitete Anzahl von Fahrzeugen erreicht. Der Trend setzt sich 2014 fort. Durch die hohe Flexibilität der Mitarbeiter, die Reaktionsschnelligkeit und das Eingehen auf Kundenwünsche konnten Bestandskunden fester an die HGK gebunden und neue Kunden für die Fahrzeug-Instandhaltung hinzugewonnen werden. Als Neugeschäft hat sich aus der Bereitstellung von Abstellplätzen für Triebfahrzeuge die sogenannte Stillstandswartung entwickelt und die Wertschöpfung erweitert. 

Vermietungsgeschäft ­

Im Geschäftsjahr 2013 konnten die Erlöse und Nebenerlöse aus dem nicht hafenaffinen Vermietungsgeschäft gegenüber dem Plan um 25,4 % übertroffen werden. Diese positive Entwicklung beruht zum einen auf der Bindung der Miet- und Pachtverträge an Preis- und Nachhaltigkeitsindikatoren sowie auf der weiterhin guten Vermietung der Tiefgarage.

Projektentwicklung Rheinauhafen

Am Yachthafen, auf dem Baufeld 4, wird nördlich der Kranhäuser die letzte Baulücke im Rheinauhafen geschlossen. Der Neubau ist gewissermaßen das Tüpfelchen auf dem i im Rheinauhafen, letzter Mosaikstein eines städtebaulichen Gesamtwerks, der die Lücke am Fuße des nördlichen Kranhauses schließt und den Umbau des alten Industriehafens zum modernen Stadtquartier vollendet.

Hafenerweiterung Köln-Godorf

Das von der HGK eingeleitete Revisionsverfahren, das sich gegen die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses für das Hafen-Erweiterungsprojekt wendet, dauert an. 

Parallel bearbeitet die Stadt Köln die nach öffentlichem Baurecht zu genehmigenden Anlagen, die Aufstellung eines Bebauungsplans und die Änderung des Flächennutzungsplans. Auch diese Verfahren dauern an.

Die HGK leistet zu diesen behördlichen Verfahren die notwendigen Beiträge, beauftragt die erforderlichen gutachterlichen Untersuchungen und wirkt an der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit mit.

Tochterunternehmen, Beteiligungen und Kooperationen

a) RheinCargo GmbH & Co. KG

Im Eisenbahngüterverkehr konnte die RheinCargo mit 23,97 Mio. t (Vorjahr 21,15 Mio. t) Transportvolumen ihre Leistung in Relation zum Vorjahr erneut steigern. Mineralöl trug als stärkste Hauptgütergruppe mit 7,07 Mio. t zum Transportaufkommen der Bahn bei. Feste mineralische Brennstoffe wurden im Umfang von 5,7 Mio. t transportiert und erfuhren damit gegenüber dem Vorjahr (2,0 Mio. t) annähernd eine Verdreifachung. Die Beförderung chemischer Produkte hat mit 1,78 Mio. t (Vorjahr 1,6 Mio. t) um rund 10 % Volumen hinzugewonnen, da sich die besonders schwache Konjunktur im Vorjahr etwas erholt hat. Der Transport von Erzen und Metallabfällen wuchs gegen den Trend erneut um etwa 20 % von 1,4 Mio. t im Vorjahr auf 1,8 Mio. t im Jahr 2013. Metall-Transporte folgen dem nationalen Trend und liegen bei 0,95 Mio. t erneut leicht unter dem Vorjahr (1,1 Mio. t).

In den Häfen der RheinCargo wurden insgesamt 29,7 Mio. t (Vorjahr 27,7 Mio. t) Güter umgeschlagen. Davon entfielen 19,1 Mio. t (Vorjahr 17,74 Mio. t) auf den wasserseitigen Umschlag. Mineralöl ist auch beim Hafenumschlag die stärkste Hauptgütergruppe und trug mit 6,1 Mio. t (Vorjahr 5,9 Mio. t) zum Umschlagergebnis bei. Der Umschlag von Nahrungs- und Futtermitteln beläuft sich mit 2,9 Mio. t – hauptsächlich für die Mühlenbetriebe in Neuss – auf Vorjahresniveau. Die Hauptgütergruppe Steine und Erden ist mit einem Gesamtvolumen von 2,4 Mio. t (Vorjahr 2,5 Mio. t) auf den dritten Platz zurückgefallen und liegt knapp über Fahrzeugen, Maschinen, sonstigen Halb- und Fertigwaren (2,2 Mio. t) und chemischen Erzeugnissen (2,1 Mio. t). 

Der Containerumschlag betrug 2013 1,21 Mio. TEU (Vorjahr 1,26 Mio. TEU). Er entspricht der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Containerverkehr; Rückgänge im Transportaufkommen aus den ersten drei Monaten konnten im Jahresverlauf kaum aufgeholt werden.

Das Gesamtgütervolumen der RheinCargo aus Bahntransporten, Hafenlogistik und landseitigen Umschlägen betrug im vergangenen Jahr 53,7 Mio. t (Vorjahr 48,87 Mio. t).

b) HTAG Häfen und Transport AG

Die HTAG legte beim Transportaufkommen gegen den Branchentrend um ca. 13 Prozent auf 12,1 Mio. t zu. Auch die Transportleistung nahm zu, nämlich um knapp 8 % auf 5,1 Mio. tkm. 

Die Umschlagsleistung der HTAG stieg um 30,2 % gegenüber dem Vorjahr auf 4,8 Mio. t. Den größten Anteil daran hatten der eigene Umschlag und der Fremdumschlag in Duisburg. Der Umschlag an der Mosel verzeichnete den prozentual größten Zuwachs; nach einer schwachen Geschäftsentwicklung im Vorjahr verzehnfachte sich der Hafenumschlag auf knapp 158 Tsd. t; dieser Trend setzt sich im neuen Jahr fort.

c) CTS Container-Terminal GmbH Rhein-See-Land-Service

Die CTS hat das zweite Quartal im Geschäftsjahr 2013/2014 mit leichten Einbußen bei den Umsatzer­lösen abgeschlossen. Ein geringerer Rohertrag und Verluste aus Beteiligungen führen zu einer gravierenden Verfehlung des Planergebnisses im Zeitraum Juli bis Dezember 2013.

d) DKS Dienstleistungsgesellschaft für Kommunikationsanlagen 
des Stadt- und Regional­verkehrs mbH

Die DKS, an der KVB und HGK zu jeweils 25,5 % beteiligt sind, hat im abgelaufenen Quartal bei zeitanteiligem Umsatz und Ergebnis die Planwerte um jeweils rund 25 % übertroffen und erwartet, den Planansatz zum Ablauf des Geschäftsjahres am 30. September 2014 ebenfalls zu übertreffen.

Ertragslage

Für die Steuerung unseres Unternehmens verwenden wir neben dem Ergebnis vor Steuern im Wesentlichen die Kennzahlen Eigenkapitalquote, Anlagendeckung und Working Capital.

Die Zunahme der Umsatzerlöse ist im Wesentlichen auf höhere hafenaffine Vermietungserlöse zurückzuführen. Auch die Fahrwegerlöse lagen über dem Vorjahresniveau. Die Zunahme der sonstigen betrieblichen Erträge gegenüber dem Vorjahr um 11.883 Tsd. € liegt vor allem an Erträgen aus Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens. Zudem wurden höhere Erträge aus Arbeitnehmerüberlassung an RheinCargo und aus kaufmännischen sowie technischen Dienstleistungen für RheinCargo erzielt.

Die Summe aus Personal- und Materialaufwand, Abschreibungen sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen beträgt im Jahr 2013 94.968 Tsd. € (Vorjahr 88.911 Tsd. €). Der Anteil des Personalaufwands liegt bei 41,5 % (Vorjahr 44,2 %), auf den Materialaufwand entfallen 7,5 % (Vorjahr 6,2 %) und auf die sonstigen betrieblichen Aufwendungen 37,4 % (Vorjahr 31,8 %). 

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der HGK, das im Geschäftsjahr dem Ergebnis vor Steuern entsprach, nahm gegenüber dem Vorjahr um 2.865 Tsd. € zu und beläuft sich im Jahr 2013 auf 6.417 Tsd. €. 

Nach Berücksichtigung von Steuern erzielte die HGK im Geschäftsjahr 2013 ein Unternehmensergebnis von 5.957 Tsd. € (Vorjahr 1.938 Tsd. €). Hiervon werden 51 Tsd. € als Garantiedividende an den Rhein-Erft-Kreis abgeführt. Die verbleibenden 5.906 Tsd. € werden im Rahmen des bestehenden Gewinnabführungsvertrags an die SWK abgeführt.

Investitionen

Die Investitionen beliefen sich im Geschäftsjahr 2013 auf insgesamt 20.083 Tsd. € (Vorjahr 17.438 Tsd. €). Sie erfolgten in Höhe von 115 Tsd. € im Bereich Güterverkehr, in Höhe von 8.902 Tsd. € im Bereich Häfen, in Höhe von 10.483 Tsd. € in das Eisenbahnnetz und in Höhe von 583 Tsd. € in spartenübergreifende Investitionen.

In den Häfen investierte die HGK vor allem in die Errichtung des Terminals im Kölner Norden und in den Ausbau der Nutzungsmöglichkeiten der Hafenbecken. 

Im Bereich Netz entfiel der Großteil der Investitionen auf die Generalsanierung des Oberbaus, der Bahnübergänge und den zweiten und dritten Bauabschnitt zur Erneuerung der Fahrleitungsanlage.

Vermögens- und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme hat sich von 254.143 Tsd. € im Vorjahr um 11.584 Tsd. € (4,6 %) auf 265.727 Tsd. € erhöht. Das Sachanlagevermögen nahm um 20.392 Tsd. € zu, was mit 13.153 Tsd. € auf die Zuschreibung zur Tiefgarage zurückzuführen ist. 

Es gelang, die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen in Summe um 826 Tsd. € zurückzuführen. 

Der Anteil des gestiegenen Eigenkapitals an der erhöhten Bilanzsumme nahm auf 31,8 % (Vorjahr 32,5 %) ab. Die Erhöhung der Bilanzsumme geht einher mit einer Zunahme des Sonderpostens für noch nicht verrechnete Investitionszuschüsse. Die HGK konnte seit der Ausgliederung die Bonitätsrisiken aus offenen Forderungen senken. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen 319 Tsd. € nach 426 Tsd. € im Vorjahr.

Finanzlage

Die Eigenkapitalquote betrug 31,8 % (Vorjahr 32,5 %). Das Anlagevermögen war durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital zu 96,9 % (Vorjahr 101,6 %) gedeckt. Im Working Capital übersteigen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen die Summe aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorräten um 2.036 Tsd. € (Vorjahr 1.559 Tsd. €).